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Kärnten

Ein Reise- und Kulturführer 

Lehrveranstaltung: Seminar der Physischen Geographie/Geoökologie 

Lehrveranstaltungsleiter: Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Seger 

Verfasser: Verena Grader

    Martin Kastner

Inhaltsverzeichnis 
 

  1. Allgemeines von Kärnten
    1. Geologie

Kärnten verdankt seinen vielfältigen Landschaftscharakter mit vergletscherten Hochgebirgsgruppen im Westen, sanften Nockbergen im Norden und Nordosten, schroffen Gebirgsketten im Süden und der zentralen Beckenlandschaft mit den zahlreichen Seen einem komplexen geologischen Bau. Dieser äußert sich durch eine große Gesteinsvielfalt sowie die meist komplizierten Lagerungsverhältnisse der Gesteine, die durch zahlreiche Störungen, Falten und Deckenbildungen dokumentiert sind.

Kärnten hat Anteil an folgenden großtektonischen Baueinheiten:

  • Penninikum
  • Ostalpin mit
  • Unterostalpin
  • Mittelostalpin und
  • Oberostalpin
  • Südalpin

Außerdem finden sich in den Tal- und Beckenlagen stellenweise mächtige Sedimentabfolgen, die im

  • Tertiär und vor allem im
  • Quartär abgelagert wurden.

Penninikum

Das Penninikum ist in den Gebirgsgruppen der Hohen Tauern aufgeschlossen, infolge einer domartigen Aufwölbung kommt die normalerweise unter dem Ostalpin liegende tektonische Einheit des Penninikums fensterartig zum Vorschein (Tauernfenster). Es ist sonst die tiefste tektonische Baueinheit der Ostalpen.

Das Penninikum lässt sich wie folgt beschreiben:

Das Alte Dach besteht im wesentlichen aus diversen  Glimmerschiefern und Gneisen. Die Habachserie ist eine mächtige Abfolge aus metamorphen altpaläozoischen Gesteinen. In die Gesteine dieser zwei Schichten drangen granitische Schmelzen ein und erstarrten als Plutone, die heute als Zentralgneise vorliegen. Die jüngsten Gesteine im Tauernfenster sind metamorph überprägte Sedimente und basische Vulkanite. Diese werden als Obere Schieferhülle zusammengefasst.

Die Zentralgneise treten in Form von Kernen im zentralen Bereich der Hohen Tauern auf � wie zum Beispiel der Sonnblick oder Ankogel.

Ostalpin

Unterostalpin

Diese Schicht liegt über dem Penninikum. In Kärnten zählen dazu die Katschbergzone und die Matreier Zone.

Die Matreier Zone begrenzt das Tauernfenster am Südrand in Form eines schmalen Gesteinsstreifens. Die Gesteine werden als Flyschablagerungen (Tauernflysch) gedeutet.

An seinem Ostende in der Katschbergfurche wird das Penninikum des Tauernfensters von den unterostalpinen Phylliten der Katschbergzone begrenzt bzw. überlagert. 
 

Mittelostalpin

Mittelostalpine Gesteinseinheiten bauen folgende Gebirgsgruppen auf: Schobergruppe, Kreuzeckgruppe, Teile der Goldeckgruppe, Ossiacher Tauern, südliches und westliches Nockgebiet, Saualpe und Koralpe. Die häufigsten Gesteinstypen sind Glimmerschiefer, Paragneise, Orthogneise, Amphibolite, Quarzite, Eklogite und Marmore, die als Altkristallin zusammengefasst werden. 
 

Die Schobergruppe ist aus polymetamorphen Altkristallingesteinen aufgebaut. Das Charakteristische für das Kristallin der Kreuzeckgruppe sind die zahlreichen Vererzungen, insbesondere die edelmetallführenden Mineralisationen im Südteil.  
 

Das Altkristallin des westlichen und südlichen Nockgebietes zieht sich bogenförmig von Innerkrems über die Millstätter Alpe, das Mirnockmassiv und die Ossiacher Tauern bis zum Kreuzbergl westlich von Klagenfurt und wird untergliedert in die Priedröfserie, Radentheiner Serie und Millstätter Serie. Im Nockgebiet wird das Altkristallin transgessiv von schwach metamorph überprägten mesozoischen Sedimenten überlagert. Diese werden als Stangalm-Mesozoikum bezeichnet und ziehen als schmaler Gesteinszug von Innerkrems über die Eisentalhöhe, den Pfannock, St. Oswald bis südlich von Bad Kleinkirchheim. Altkristallin und Stangalm-Mesozoikum werden schließlich von oberostalpinen Gesteinseinheiten tektonisch überlagert. 
 

Nach jüngsten Untersuchungen wird das Kristallin der Saualpe und Koralpe folgenden Einheiten zugeordnet:

  • Koriden-Komplex oder Gneisgruppe: Sie entspricht im wesentlichen der Saualpendecke.
  • Der Glimmerschiefer-Marmor-Komplex: Er entspricht zum Teil der Stubalpendecke.
  • Plankogelkomplex, der sich aus Staurolith-Granatglimmerschiefern, km-großen Marmorlinsen, Amphiboliten, Manganquarziten und ultramafischen Gesteinen zusammensetzt. Er entspricht der ursprünglichen Plankogelserie und Kräupinger Serie der Saualpendecke.

Das Kristallin der Saualpe ist berühmt für seinen Mineralreichtum. Am Hüttenberger Erzberg wurde aus Siderit-vererzten Marmoreinschaltungen bis 1978 Eisenerz (Siderit) abgebaut. 
 

Oberostalpin

Oberostalpine Deckeneinheiten sind die Gurktaler Decke und der Drauzug (Gailtaler Alpen und Nordkarawanken).  
 

Hierbei wird die Gurktaler Decke in eine tiefere Teildecke, die Murauer Decke, und eine höhere Teildecke, die Stolzalpendecke, gegliedert. Beide Teildecken bestehen aus metamorph überprägten altpaläozoischen Sedimenten, wie Phylliten, Quarziten, Kieselschiefern, Karbonaten, und basischen Vulkaniten, wie Metatuffen, Diabasen und Grünschiefer.

Am NW-Rand der Gurktaler Decke  im Bereich Turracher Höhe  Königstuhl  werden die altpaläozoischen Gesteine diskordant von kontinentalen Ablagerungen in Form von Quarzkonglomeraten, Sandsteinen und Tonschiefern überlagert.

Diese Sedimentgesteine des Karbons werden lokal noch von roten, kontinentalen Ablagerungen des Perms überlagert. Im Mittelkärntner Raum wird das Altpaläozoikum von kontinentalen, permischen Sedimenten überlagert

Zwischen dem Görtschitztal und dem Krappfeld sowie südlich von St. Paul im Lavanttal folgen mit einer großen Schichtlücke auf der Trias die Sedimentgesteine der Krappfeldgosau. Die Schichtfolge reicht von der Oberkreide bis in das Alttertiär. 
 

Die Gailtaler Alpen und die Nordkarawanken bestehen aus einem kristallinem Grundgebirge und einer daraufliegenden Sedimentabfolge, die in den Gailtaler Alpen vom Perm bis in die Obertrias, in den Karawanken lokal bis in die Unterkreide reicht.

Das Gailtalkristallin besteht hauptsächlich aus phyllitischen Schiefern und Glimmerschiefern. Eine eigene Faziesentwicklung zeigt das Dobratsch Massiv, das im Norden durch eine Störung gegen die Trias der Gailtaler Alpen abgegrenzt wird und offensichtlich ein eigenes tektonischen Element darstellt.

Nordwestlich von Nötsch sind zwischen Gailtalkristallin und den Gesteinen der Permotrias ein schmaler Granitzug (Nötscher Granit), sowie das allseits von Störungen begrenzte Karbon von Nötsch aufgeschlossen. Dies ist seit 1807 bekannt und besteht aus marinen Sedimentgesteinen.

In den Karawanken ist östlich des Schaidasattel ein Gesteinszug aufgeschlossen, der als Eisenkappler Aufbruch bezeichnet wird, nördlich der Periadriatischen Naht liegt und somit ebenfalls noch zum Oberostalpin (Nordkarawanken) gehört. Der Eisenkappler Aufbruch setzt sich von Norden nach Süden aus folgenden Gesteinseinheiten zusammen: Eisenkappler Diabaszug, Karawankengranit, Altkristallin und Tonalitgneis (Karawankentonalit).

Südalpin

Die südlichen Landesteile mit den Südkarawanken und Karnischen Alpen gehören bereits zur tektonischen Einheit des Südalpins. Die Periadriatische Naht, die größte Störungszone der Alpen, die vom Pustertal in das Lesachtal hereinzieht und weiter durch das Gailtal und mitten durch die Karawanken nach Osten verläuft, trennt das Südalpin von den nördlich gelegenen ostalpinen Baueinheiten.

Die Karnischen Alpen bestehen aus einer Schichtabfolge aus überwiegend marinen, vielfach fossilreichen Sedimentgesteinen, deren Alter bis in die Trias reicht.

Das Südalpin der Karawanken (Südkarawanken) zeigt einen ähnlichen Gesteinsaufbau wie die Karnischen Alpen. Die südalpine Trias, die die wichtigsten Gipfel und Massive der Südkarwanken, besteht aus einer mächtigen Abfolge von durchwegs marinen Ablagerungen mit eingeschalteten vulkanischen Gesteinen.

Das Tertiär

Der Zeitabschnitt des Tertiärs ist durch starke gebirgsbildene Prozesse der alpidischen Orogenese geprägt, welche vor allem durch den Druck von Süden hervorgerufen wurden. Solche im Tertiär aktiv gewesenen Störungen waren beispielsweise die Görtschitztalstörung und Lavantalstörung. Die Drautal-Mölltalstörung war als rechtssinnige Blattverschiebung aktiv. Im Jungtertiär wurden auch die Karawanken stark herausgehoben und auf die jungtertiären Sedimente des Karawankenvorlandes aufgeschoben.

Das Lavanttaler Tertiärbecken wurde im Miozän mit bis zu 1000 m mächtigen Sedimenten gefüllt. Zeitweise drang sogar das Meer buchtartig in das Lavanttal vor, was durch marine Ablagerungen belegt ist. Im jüngsten Miozän wurde durch die Heraushebung der Koralpe und der Karawanken das Lavanttaler Becken vom offenen Meer abgeschnürt, und es gelangten fluviatile und lakustrine Sedimente wie Kiese, Sande und Tone zur Ablagerung.

Im Bereich des Klagenfurter Beckens und des Karawankenvorlandes setzte die Tertiärsedimentation erst vor ca. 12 Millionen Jahren ein, es wurden ausschließlich kontinentale Sedimente abgelagert.

Im Karawankenvorland bilden die Rosenbacher Kohleschichten die Basis der tertiären Sedimentabfolge, die nach oben zunehmend grobkörniger wird.

Das Quartär

Das Quartär ist der jüngste und kürzeste Zeitabschnitt der Erdgeschichte und er ist gekennzeichnet durch einen mehrmaligen Wechsel von Warm- und Kaltzeiten. Auf Tiefseesediment-Bohrkernen konnten für diesen Zeitabschnitt des Quartärs bislang 17 Kalt- und Warmzeiten nachgewiesen werden. In den sehr lückenhaften Quartärablagerungen der Alpen und des Alpenvorlandes gelang bisher der Nachweis von lediglich 6 großen Vereisungsphasen.

Während dieser Vereisungsphasen war fast ganz Kärnten von Gletschereis bedeckt. Zur Zeit der letzten Vereisungsphase, der Würm-Eiszeit reichte der Draugletscher bis in den Bereich von Bleiburg  Völkermarkt, wo er mächtige Endmoränenwälle hinterließ.

In den Warmzeiten dagegen war das Klima etwa wie heute, zeitweise sogar etwas wärmer, was durch Pflanzenreste in feinkörnigen Sedimenten belegt ist.

    1. Klima

 
 

Ein vielzitiertes Schlagwort, nämlich jenes vom ?südlichsten Bundesland Österreichs� spricht ja schon einen entscheidenden Faktor an, wobei vor allem die Lage südlich der östlichen Alpenkette gemeint ist. Diese Lage bedeutet eine gute Abschirmung gegenüber west- bis nördlichen Witterungseinflüssen. Dabei ist im Gebirge und in Oberkärnten neben dem Spätsommer auch der Winter recht bewölkungsarm, während in den Niederungen des Ostens ein sehr sonniger Sommer einem nebelig-trüben, sonnenarmen Winter gegenübersteht. Das Lesachtal liegt sogar mit 54% der Sonnenscheindauer an zweiter Stelle hinter den Ötztaler Alpen mit 57% im Jahresmittel. Dies ist vor allem dadurch erklärbar, dass das Lesachtal gegen hoher Bewölkung aus nördlicher Richtung gut abgeschirmt ist. Das sprichwörtliche Schönwetter Kärnten trifft allerdings nicht für den Winter im Klagenfurter Becken zu.  
 

Die gegen Norden abgeschirmte Lage ist auch die Ursache der wesentlich geringeren Niederschlag gegenüber dem Nördlichen Alpenvorland. Außerdem ist die Lage südlich des Alpenhauptkammes mit einer besondere Witterungserscheinung verbunden, nämlich der Nordföhn. Dieser kann in den Tauerntälern Oberkärntens als heftiger sturmartiger Tauernwind wirksam werden. Trotz der für einen echten Föhn typischen Begleiterscheinungen ist er von der Bevölkerung nicht als Föhn anerkannt.

Der entscheidendste Klimafaktor Kärntens ist aber die fast geschlossene Umwallung mit Gebirgszügen von überwiegend Hochgebirgscharakter und die im wesentlichen beckenartige Ausgestaltung des zentralen bzw. östlichen Landesteils.

Damit im Zusammenhang steht die auffallende Winterkälte in den Niederungen. Dazu kommt eine hohe Bereitschaft zu Temperaturinversionen, welche am stärksten und mächtigsten bei Hochdrucklagen auftreten und bei zyklonalen Lagen am seltensten und schwächsten sind.

Eine hohe Jahresschwankung der Temperatur (bis über 23K) im Klagenfurter Becken und Gailtal sowie eine hohe Tagesschwankung in den Haupttälern Oberkärntens sind weitere Eigenheiten des Beckenklimas, wie auch die unangenehm hohe Nebelbereitschaft, wobei es sich im Früh- und Mittelherbst eher um tagesperiodischen Bodennebel, im Spätherbst und Winter aber überwiegend um zählebigen Hochnebel handelt. Die höheren Täler Oberkärntens bleiben davon aber weitgehend verschont. 
 

Kennzeichnend für das Kärntner Beckenklima ist auch eine allgemeine Windarmut. Wichtiger als die vom großräumigen Druckgeschehen diktierten Winde sind aber die Lokalwinde im Sinne des tagesperiodischen Wechsel zwischen nächtlichen Talauswinden und tagsüber wirksamen Taleinwind. Wie sie besonders im Sommerhalbjahr in den Haupttälern Oberkärntens gut ausgeprägt sind. 
 

Das Gailtal mit den Karnischen Alpen  unterliegt dem einmaligen Klimafaktor, nämlich der Nähe zum südlichen Alpenrand bei gleichzeitig guter Zugänglichkeit für die niederschlagsbringende Luftströmungen aus dem Süden. Das bedeutet dass das Lesachtal wenigsten randlich von der südalpinen Niederschlagsstruktur beherrscht werden. Wichtig ist dabei das die auffallend große Menge an Niederschlägen kaum zu Lasten vermehrter Niederschlagstage, sondern zu einer stark erhöhte Niederschlagsdichte führt.

Dieser Klimafaktor bedeutet zusätzlich zum normalen Niederschlag ein Niederschlagsmaximum der im Herbst am häufigsten und kräftigsten ist. Diese Niederschläge sind allerdings sehr unzuverlässig.

    1. Vegetation

Tallagen

Kulturland, Wiesen und Weiden

In den Tallagen finden sich nur mehr Fragmente einer ursprünglichen Vegetation, zu sehr hat der Mensch hier schon in der Vergangenheit eingegriffen. Hier werden derzeit vor allem Kulturpflanzen wie überdurchschnittlich viel Mais angebaut, hinzu kommen kleinflächig in jüngerer Zeit Sojabohnen, Sonnenblumen und Hanf. Aufgrund von Förderungsgeldern werden von den Bauern vermehrt Brachflächen ausgewiesen. Ein Teil des Kulturlandes bleibt noch immer der Heugewinnung vorbehalten, neben den allbekannten Fettwiesen findet man auch intensiv genutzte sogenannte Grasäcker. Auch degradierte Weiden  sogenannte Stollvasn  prägen das Landschaftsbild. Immer seltener werden die auf warmen, trockenen Südhängen wachsenden, blumenreichen Magerwiesen. Damit ist der Rückgang von seltenen Arten vorgezeichnet.

Rückläufig ist auch der Streuobstbestand in unserem Land. Auch der Weinanbau wird erst wieder an wenigen Stellen wiederbelebt.

Ursprüngliche Flusslandschaften

Seit dem Vollausbau der Drau zwischen Spittal und Lavamünd sind die einst den Talboden der Drau begleitenden Grauerlenbestände stark zurückgegangen. Größere Bestände gibt es noch am Lurnfeld westlich von Spittal an der Drau und im Mölltal östlich von Winklern. Die wenigen kleineren Reste im übrigen Kärnten fungieren als Refugialräume für viele feuchtigkeitsliebende Tiere und Pflanzen.

Kärntens Seen und ihre Verlandungsvegetation

Die drei größten Seen des Landes weisen infolge der starken Beeinflussung durch den Fremdenverkehr kaum mehr naturbelassene Ufer auf. Die wenigen restlichen, naturnahen Uferflächen stehen heute unter Naturschutz.

Im offenen Wasser gedeihen verschiedene Schwimmblattgesellschaften, in ihnen fallen vor allem See- und Teichrosen sowie verschiedene Laichkräuter auf.

Landeinwärts findet sich meist Binsen-Schilfröhricht. Große Schilfbestände gibt es um den Pressegger See, im Sablatnig-Moor und um den Gösselsdorfer See nahe Eberndorf. Bei zunehmender Verlandung treten meist Großseggen Sümpfe auf. Im Hinterland schließen Flachmoore an. Sie leiten zu den wechselfeuchten Streuwiesen über, zu denen die erst im Spätsommer ins Auge fallenden Pfeifengraswiesen gehören.

Naturbelassene Schwingrasen, die vom Ufer her gegen das offene Wasser als schwimmende Pflanzendecke vordringen, sind sehr selten und botanische Kostbarkeiten  wie am Egelsee, im kleinen See im Naturschutzgebiet Walterskirchen bei Krumpendorf, am Weisensee-Ostufer und am Südostufer des Goggausees.

Hochmoore

Hochmoore sind auf konstant fallende atmosphärische Niederschläge und weniger auf Grundwasser angewiesen. Sie sind daher im wetterbegünstigten Kärnten seltener als in Österreichs nördlichen Bundesländern anzutreffen. Typische Hochmoore gibt es am Ossiacher Tauern und in den Wimitzer Bergen, sowie einige in den Nockbergen, alles Gebiete mit vermehrter Gewittertätigkeit im Hochsommer. Diese sauren Hochmoore setzen sich vor allem aus in Schichten wachsenden Torfmoosen zusammen, in denn weitere typische Hochmoorpflanzen auftreten. Infolge Nährstoffmangels bleiben hier aufkommende Rotföhren oder Birken wachstumsmäßig zurück, andererseits kann sich die Latsche oft recht gut entwickeln. Auch Glazialrelikte haben sich in einigen Hochmooren enthalten.

Wälder der wärmsten Lagen Unterkärntens

Da dieses Gebiet sicherlich zu den vom Menschen frühest besiedelten Bereichen zählt, ist es größtenteils durch diesen verändert. Neben landwirtschaftlich genutzten Kulturland dominieren Föhren- und Fichten-Monokulturen in Ebenen, in denen einst Eichen und Hainbuchen wuchsen.

Die sich aus dem Jauntal erhebenden Hügel weisen schon einen natürlicheren Bewuchs auf, zu denen sich in südexponierten Lagen noch wärmeliebende Pflanzen gesellen.

Trockenrasen

Trockenrasen sind natürlich waldfreie Rasen im Sinne echter Steppen. Diese seltenen Biotope bleiben in Kärnten lokal auf nur wenige Südhänge beschränkt, auf denen der anstehende Fels kaum eine Bodenentwicklung zulässt. Beispiele dafür sind die Rasenbänder auf den Burgbergen von Griffen und Hochosterwitz. Sekundäre Trockenrasen, sogenannte Rasensteppen, auf einst gerodeten Waldflächen kann man vereinzelt im Mölltal oder kleinflächig um Friesach und in Unterkärnten beobachten.

Wälder der Bergstufe

In den südlichen Kalkalpen über Karbonatgestein (Kalk und Dolomit)

Gegen Süden wird unser Land durch die Karawanken und Karnischen Alpen begrenzt, welche infolge ihrer Randlage vermehrt Niederschläge aufweisen. Hier und in den nördlich anschließenden Gailtaler Alpen ist der Buchen-Tannenwald die bezeichnende natürliche Waldgesellschaft. Gegen die Waldgrenze zu nimmt die Lärche größeren Raum ein.

In den Zentralalpen über Silikatgestein

Hier würden sich von Natur aus artenarme hainsimsenreiche Buchenwälder befinden, durch den menschlichen Einfluss ist der Laubholzanteil jedoch derzeit von Nadelhölzern zurückgedrängt. Im inneralpinen Nockgebiet und in den Hohen Tauern ist der diese Berge umgürtelnde Waldmantel meist schon vom Talboden an durch Fichten geprägt. Laubwälder gibt es nur noch im Einflussbereich des Sprühnebels des Zwillingsfalles im hintern Gößgraben oder auf den südexponierten Hängen des mittleren Mölltales.

Südalpine Wälder des Waldgrenzenbereiches

Subalpine Wälder über Karbonatgestein (Kalk und Dolomit)

Wie schon erwähnt, werde die sehr hoch steigenden Buchen-Tannenwälder mit zunehmender Höhe von Fichten- und Lärchenbeständen abgelöst. Sie sind derzeit die Waldgrenzbäume mit ihnen verzahnt sind die darüber liegenden Alpenrosen-Latschen-Bestände.

Subalpine Wälder über Silikatgestein

Nadelwälder umgeben die Zentralalpen, vorwiegend Fichtenwälder.

Hochsubalpin werden diese mancherorts von Zirben-Lärchenwälder abgelöst. Geschlossene Zirbenbestände findet man derzeit noch im hinteren Gößnitztal, in der Zirknitz und in der Asten im Maltatal. Kärntens größtes Zirbenareal befindet sich allerdings im Nockgebiet.

Lärchwiesen

Ober Heiligenblut gibt es im Waldgrenzbereich prachtvolle Lärchenbestände unter deren lockeren Schirm sich Almmatten ausbreiten.

Grünerlen und Hochstaudenfluren

Von Natur aus bevorzugen Grünerlengebüsche Hänge über Ton- und Silikatgestein oberhalb der Waldgrenze wie Lawinengräben mit langer Schneebedeckung, feuchte Mulden und wasserzügige Steilhänge. Sekundär erobern diese Sträucher aufgelassene Almwiesen wieder.

Zwergstrauchheiden und Almen

Die gegenwärtig feststellbare Waldgrenze entspricht nicht den einstigen Verhältnissen. Vor allem durch Weideflächen oder Almmahd wurde die Grenze bis zu 300 m herabgesenkt. Das Ergebnis waren entweder gürtelförmige baumfreie Zwergstrauchbestände aus Alpenrosen, überweidete Bürstlingrasen oder eine Mischung aus beiden.

Urwiesen

Von Natur aus waldfrei wären heutzutage ohne Eingreifen des Menschen nur Flach- und Hochmoorbereiche der Tallagen sowie die Bereiche der alpinen Stufe. Hier finden wir deshalb die sogenannten Urwiesen, in denen verschiedene standortsmäßig bedingte Sondergesellschaften kleinflächig vorkommen. Bei den erwähnten Wiesen handelt es sich um natürliche Rasen, die nicht durch Mahd oder Beweidung entstanden sind.

Über Silikatgestein ist es der primelreiche Krummseggenrasen. Unter den derzeitigen Klimabedingungen ist dieser Rasen die Schlussgesellschaft in dieser Höhe. Über Karbonatgestein ist sicher die Blaugrasmatte die verbreitetste Rasengesellschaft.

Sondergesellschaften prägen die subalpine und alpine Stufe

Vom Sturm umtoste Bergrücken sind nur für wenige Pflanzen besiedelbar, zu groß sind hier Kälte und die Austrocknung durch den Wind. Eine flechtenreiche Windeckengesellschaft, der Gemsheideteppich versucht hier zu überleben. Weniger dem Wind ausgesetzte Stellen werden von der Krähenbeer-Rauschbeerheide eingenommen, diese geht dann in das schon durch Schnee geschützte Alpenrosengebüsch über.

    1. Tälerübergreifende Schutzgebiete
Landschaftsschutzgebiet Millstätter See-Süd  Millstätter Tal und Drautal

Gemeinden: Seeboden, Spittal an der Drau, Ferndorf;

Das Landschaftsschutzgebiet umfasst den Höhenrücken, der sich zwischen dem Millstätter See und dem Drautal im Süden erstreckt. Der Nordhang dieses Höhenrückens reicht mit seiner Flanke bis unmittelbar an das Millstätter-See-Südufer, das im Gegensatz zum Nordufer in weiten Teilen naturbelassen und nahezu unbesiedelt ist. In seinem zentralen Teilen ist der Höhenrücken plateauartig und weist einige Senken auf, in denen sich Moore und der Egelsee befinden. Naturkundlich interessant ist insbesondere der Egelsee mit seinem umgebenden Schwingrasen und Mooren. Die nördliche Begrenzung des LSG stellt der Millstätter See dar, der bei einer Tiefe von 141 Metern der wasserreichste und gleichzeitig tiefste See Kärntens ist.

Naturschutzgebiet (NSG) und Landschaftsschutzgebiete (LSG) der Villacher Alpe - Dobratsch Zentralraum, Gailtal   
 

Der Dobratsch stellt die östlichste Erhebung der Gailtaler Alpen dar. Wegen seiner hervorragenden Aussicht wird er als Rigi Kärntens bezeichnet. Der Gipfel trägt 2 Kirchen aus dem 17. Jhd., die sogenannte Deutsche und die Windische Kirche. Die unterschiedlichen Alter der verschiedenen Bergstürze bedingte eine unterschiedlich fortgeschrittene Bodenbildung und Vegetationsentwicklung im Bereich der Schütt. Die vorherrschende Südexposition bereichert die Flora durch viele südliche Florenelemente, hinzu kommen stellenweise, durch Temperaturumkehr bedingt, in den Dolinen des Talgrundes arktisch-alpine Florenelemente. Die alpine und subalpine Vegetation der Villacher Alpe weicht nicht von dem der südlichen Karawanken ab, zusätzlich sind aber zahlreiche süd- und südostalpine Endemiten anzutreffen. Der Großteil der Kalkalpenflora lässt sich im Alpengarten beim Parkplatz VII leicht betrachten. Neben floristischen Besonderheiten ist die Schütt auch wegen ihrer Vegetationsentwicklung naturkundlich äußerst interessant.

Landschaftsschutzgebiet Wollanig-Oswaldiberg  Zentralraum, Ossiachertal, Drautal

Gemeinden: Stadt Villach, Treffen, Weißenstein;

Das LSG erstreckt sich nördlich von Villach zwischen dem Drautal im Süden, den Gegendtal im Norden und dem Krastal im Westen. Es umfasst den Oswaldiberg und den westlich anschließenden Höhenzug des Wollanig. Der größte Teil des Höhenzuges ist aus Silikatgesteinen aufgebaut, unter denen Glimmerschiefer und verschiedene Gneise die Huptrolle spielen. Eine Besonderheit sind die granitischen Einschlüsse, die als sogenannte Härtlinge markante Felswände aufbauen. Das Gebiet ist auch sonst für Mineraliensammler von Interesse. In faunistischer Hinsicht ist das Gebiet deswegen von Interesse, da hier die Sandviper als Vorposten südeuropäischer Fauna an wärmebegünstigten Stellen des Wollanig häufig.

Naturschutzgebiet (NSG) Drobollacher Moor sowie die Landschaftsschutzgebiete (LSG) um den Faaker See Zentralraum, Rosental 

Die Schutzgebiete im Bereich des Faaker Sees stellen eine Einheit aus gleichartigen Biotopen dar, so dass es zweckmäßig erscheint, sie gemeinsam darzustellen. Seine Entstehung verdankt der See dem Gletschereis bzw. den nacheiszeitlichen Geschehen. Während das Westufer zumeist flach ist und eine ausgedehnte, relativ naturbelassene Verlandungsvegetation aufweist, sind die übrigen Uferbereiche schon vielfach ihres natürlichen Zustandes beraubt. Vom Südosten her führt die Woronitza als Hauptzufluss Schottermaterial und Kalkstaub dem See zu, die lange in Schwebe bleiben und die türkisblaue Farbe ausmachen.

Die für Kärnten seltene Spargelbohne tritt am Ostufer vergesellschaftet mit der Davalls Segge auf. Die ausgedehnten Nassflächen im Westen des Faaker Sees sind der Lebensraum für eine Sumpf- und Wasservogelwelt, die in ihrer Art nur von wenigen, ähnlich geartete Gebieten in Kärnten erreicht wird.

Naturschutzgebiete (NSG) und Landschaftsschutzgebiete (LSG) am Ossiacher See Zentralraum, Ossiachertal

 

Der Ossiacher See als bedeutendes Fremdenverkehrsgebiet weist nur noch wenige naturbelassene Uferstreifen auf, welche zu NSG erklärt wurden, während ihr Hinterland als LSG die Funktion einer Schutzzone übernimmt. Seit der Errichtung der Kanalisation ist der bis dahin fortschreitende Eutrophierungsprozess des Ossiacher Sees zum Stillstand gekommen. Die Fischfauna des Ossiacher Sees ist arten- und individuenreich. Der den NSG vorgelagerte Schilfgürtel ist der letzte Rest unberührter Natur. Diese Bereiche sind vor allem als Laichplätze für einen Großteil der Fischarten von Wichtigkeit. Die NSG weisen eine schöne, der Verlandung entsprechende Vegetationsfolge auf. Die unter natürlichen Umständen anschließenden Flachmoore sind heute zumeist Mähwiesen, Weiden oder Felder. Sie erfüllen als LSG meist nur Schutzfunktion gegenüber den NSGs. Nur mehr vereinzelt findet man die einst großen Walnussbestände in vereinzelten Buchten. Die NSGs und LSGs erfüllen auch die wichtige Aufgabe als Brut- und Rückzugsgebiet für die gesamte Wasservogelfauna.

Naturschutzgebiet (NSG) und Landschaftsschutzgebiet (LSG) Strußnigteich und Umgebung Glantal, Zentralraum

Gemeinden: Feldkirchen in Kärnten, Moosburg;

Der Strußnigteich wurde vermutlich von im 18 Jhd. durch aufstauen einer Nassfläche angelegt und dient derzeit zur Karpfenzucht. Der natürliche Verlandungsbereich wird von einer Unzahl von Kleintieren bewohnt und dient als Rastplatz für Zugvögel.

Landschaftsschutzgebiete (LSG) Ulrichsberg und Karnburg  Zentralraum, Glantal

Das LSG umfasst den Ulrichsberg im Norden von Klagenfurt. Unter dem Gipfel befindet sich eine kleine Almfläche, am Gipfelplateau eine weithin sichtbare Kirchenruine und eine Gedenkstätte. Die Südseite des Berges weist eine wärmeliebende Flora auf und faunistisch ist der Ulrichsberg wegen seines Insektenlebens interessant. Auf dem Ulrichsberg besteht das interessanteste und zeitlängste Kulturkontinuum das bisher in Kärnten festgestellt werden konnte. Den Begin dabei macht ein nicht mehr vorhandener prähistorischer Kultstein. Bis zur Gedächtnisstätte für die Gefallenen der Weltkriege und des Kärntner Abwehrkampfes. Auf dem Hochplateau von Karnburg befand sich vermutlich schon während der Hallstadtzeit ein Siedlungsplatz. 
 

Landschaftsschutzgebiet Keutschacher-See-Tal Zentralraum, Rosental

Gemeinden: Keutschach am See, Schiefling am See, Ludmannsdorf;

Das LSG liegt zwischen dem Wörthersee und dem Drautal in einer Talfurche. Vier Seen unterschiedlicher Größe prägen das Landschaftsbild. Teichcharakter kommt dem Penkensee zu, der durch einen Damm künstlich aufgestaut wurde. Allerdings ist nur ein viertel einigermaßen freie Wasserfläche, der Rest ist mit Schilf und Binsen bewachsen. Besonders auffällig ist die Reichhaltige Amphibien- und Reptilienfauna. Der Hafner See sowie der Keutschacher See zeichnen sich durch einen großen Fischreichtum aus. Das LSG beinhaltet seltenere südliche Florenelemente. Im Bereich des Keutschacher Moores, östlich des Keutschacher Sees, findet man auch kleinflächige Hochmoore, wobei das vorkommen der nordischen Strauchbirke besonders bemerkenswert ist, das es das südlichste der in Europa äußerst seltenen Art ist. Auch gibt es hier eine Vielzahl von Kleintieren und Vogelarten davon sind vor allem der Auerhahn, der Kolkrabe die Hohltaube und die Zwergohreule hervorzuheben. Kulturhistorisch sind die Reste eines Pfahlbaudorfes aus der jüngeren Steinzeit und späteren Kulturepochen im Keutschacher See interessant.

Landschaftsschutzgebiet Flatschacher See-Krahkogel  Glantal, Gurktal, Ossiachertal

Gemeinden: Feldkirchen in Kärnten, Himmelberg, Steindorf;

Wenige Kilometer westlich von Feldkirchen befindet sich das LSG, das den bewaldeten Krahkogel, ein teichartiges Gewässer, den Flatschacher See und die umgebenden Kulturflächen umfasst. Die Gesteinswelt ist verhältnismäßig abwechslungsreich.

Die Uferabschnitte des Flatschacher See werden von einer ursprünglich gepräten Verlandungs- und Unterwasservegetation eingenommen. Infolge der umgebenden Flachmoore weist das Wasser eine bräunliche Farbe auf. Als kulturhistorische Besonderheit des Gebietes sei erwähnt, dass am Krahkogel prähistorische Siedlungsreste festgestellt wurden.

Nationalpark Nockberge  Liesertal, Gegendtal, Kleinkirchheimer Senke, Gurktal

Gemeinden: Krems in Kärnten, Radenthein, Bad Kleinkirchheim, Reichenau;

Die Kärntner Nockberge zählen zu den interessantesten Gebirgsformationen Europas und stellen aufgrund Ihrer geomorphologischen Ausprägung in Form der runden "Nockn" eine besonders beeindruckende Landschaftseinheit im Alpenraum dar, deren Faszination man sich nur schwer entziehen kann.

Das gesamte Gebiet liegt im Dreiländereck von Salzburg, Steiermark und Kärnten (Eisentratten im Westen, Innerkrems im Norden, Turracher Höhe im Nordosten und Bad Kleinkirchheim in Süden), ist 184,3 km2 groß und hat eine Vertikalerstreckung von 1300 bis 2440 Meter mit dem Rosennock als höchstem Berg.

Aufgrund des Kärntner Nationalparkgesetzes aus dem Jahre 1983 sind die Nockberge per Verordnung 1987 infolge massiven Protests der Bevölkerung gegen eine geplante Schigebietserschließung zum Nationalpark erklärt worden.

Die sanften Kuppen, welche großteils aus kristallinem Gestein bestehen, beherbergen eine Jahrhunderte alte landwirtschaftliche Tradition, die in Form der bemerkenswerten Almnutzung sogar die Gipfel stürmte. Die starke kulturlandschaftliche Prägung begründet auch die IUCN Einstufung in Kategorie V, die u.a. mit dem fehlenden Potential zur Naturlandschaftswerdung begründet ist. Unter äußerst schwierigen Umständen wurden über Jahrhunderte hinweg Almflächen geschaffen, bewirtschaftet und gepflegt. Die Nutzung ist darauf ausgerichtet, das ökologische Gleichgewicht und die natürlichen Produktionsgrundlagen durch den Produktionsprozess zu erhalten bzw. zu erneuern. 
 

Flora & Fauna

Alpine und subalpine Rasen bestimmen das Landschaftsbild der Nockberge. Mantelartig werden die Nockberge von Zirben-Lärchen-Fichten-Wäldern umgeben. Für die steilen Kare und manche Gräben sind auch größere Grünerlenbestände typisch.

Im Waldgrenzbereich findet man vor allem Zwergstrauchheiden mit der Rostroten Alpenrose, Heidel-, Nebel- und Preiselbeeren. Gegen oben schließen weidebedingte Bürstlingrasen an, aber es gibt auch ausgedehnte alpine Urwiesen wie den Krummseggenrasen, die an Besonderheiten hauptsächlich den Speik aufweisen. In den die Nockberge durchziehenden Kalkbergen gibt es eine reichhaltige Kalkflora.

Neben der allgemein verbreiteten Alpenfauna wie Rothirsch, Gemse, Murmeltier, Auerhuhn und Tannenhäher gibt es eine Reihe von Raritäten. Der Schneehase, das Schneehuhn und der Mornellregenpfeifer fanden nach der letzten Eiszeit neue Lebensräume in den Alpen. Daneben gibt es aber auch mediterrane und baltische Faunenelemente. Als Besonderheiten der Tierwelt können die Vorkommen von Sperlingskauz, Steinadler und insgesamt 69 Brutvogelarten gelten.

In den unvergletscherten Bereichen der Nockberge gelang es einigen Insektenarten, an geschützten Stellen die über eine Million Jahre anhaltende Eiszeit zu überdauern. Dies bewirkte eine erstaunlich hohe Anzahl sogenannter endemischer Arten, wie etwa der Mohrenfalter (Erebia claudina) oder die Heuschreckenart (Miranella alpina carinthiaca).

    1. Tälerübergreifende Bräuche
Der Vierbergelauf

 
 

Der Vierbergelauf über die vier heiligen Berge Kärntens – den Magdalensberg, Ulrichsberg, Veits- oder Göseberg und Lorenziberg – findet am zweiten Freitag nach Ostern statt. Die Teilnehmer versammeln sich schon am Vorabend am Magdalensberg und pflücken Wacholder, der nach dem Volksglauben das Gehen erleichtern sollte und vor Hexen und Unglück bewahren soll. Nach dem Besuch der Mitternachtsmesse kommt es zum Körnertausch. Dabei wird dem sogenannten Dreikopfstein geweihtes Getreide, welches zum eigenen Saatgetreide gemischt wird, entnommen. Nun geht die Wallfahrt in Richtung Ulrichsberg. An dessen Fuß, in Pörtschach am Berg wird kurz gerastet und die Frühmesse gefeiert. Durch die Mitnahme von Efeu beim letzten Bauern vor dem Ulrichsberg, soll der Teufel an Gewalt verlieren. Betend umschreiten die Wallfahrer die Kirchenruine, opfern eine Münze und tauschen wieder Getreide, um eine bessere Saat zu erhalten. Nach dem Abstieg wird eine Messe in Karnberg gefeiert. Auch in Zweikirchen wird ein Gottesdienst gefeiert. Die Vierbergler ziehen über den Glantalboden nach Liemberg, wo die Mittagsmesse besucht wird. Anschließend geht es auf den Veitsberg. Sie umschreiten die kleine Kirche auf dem Gipfel dreimal, halten eine Andacht und bevor sie absteigen, wird Immergrün, das gegen Geister wirken sollte, gekauft. Die Vierbergler müssen spätestens vor Sonnenuntergang zur Abendandacht im Lorenzikirchlein sein. In Richtung Nordosten geht es nach Gradenegg und Sörg auf den Lorenziberg. Dort wird noch einmal um Fruchtbarkeit der Felder gebetet und ein letztes Mal geweihtes Getreide gesammelt. Das „Berglerlaub“ wird durch Buchsbaum, welcher den Satan zum Weichen bringen sollte, ergänzt. Man nimmt an, daß der Ursprung der Wallfahrt auf keltische Stämme zurückgeht, die Wanderungen zum Ausdruck der Freude über das Ende des Winters unternommen haben.

Das Ringen im Nockgebiet

 
 

Zwischen Ostern und Pfingsten wird das Ringen geübt, wobei sich die guten Ringer schon herauskristallisieren. Diese treten mit Ringern aus den Nachbartälern in den Wettstreit. Das erste große Ringen findet meist am Sonntag noch Peter und Paul statt. Während des ganzen Sommers finden Wettkämpfe in unterschiedlichen Gemeinden des Nockgebietes statt, die mit der Jahresgesamtwertung beschlossen werden. Bevor der eigentliche Kampf beginnt, gehen die beiden traditionell gekleideten Ringer sich gegenseitig am Kragen und Rock fassend im Kreis. Mit geschickten Kniffen und in ehrenhafter Art versuchen die Gegner, einander zu Boden zu bringen. Wer zuerst mit zwei Fingern, mit der Hand oder mit dem Ellenbogen den Boden berührt, gilt als gefallen. Immer mehr Ringer scheiden aus, bis manchmal erst nach Stunden der Sieger übrigbleibt. Dieser wird dann kräftig gefeiert. Das Ringen oder Rangeln gilt als die älteste heimische Sportart – laut Überlieferung wurde schon vor einem halben Jahrtausend im Nockgebiet gerangelt.

 

Naturschutzgebiet Spintik-Teiche

Gemeinden: Maria Wörth, Keutschach am See;

Das NSG liegt auf dem das Wörthersee- und Keutschacherseetal trennenden Höhenrücken in einer kleinen Senke. Bei den beiden Teichen handelt es sich um künstlich überstaute Nassflächen, die im Randbereich noch ihren natürlichen Eindruck bewahrt haben. Die bräunlich / grünliche Wasserfarbe ist auf die vermoorte Umgebung zurückzuführen, das Wasser ist kalkarm. Schwarzerlen säumen größtenteils die Ufer. Wo diese fehlen, lassen sich meist schöne Vegetationsentwicklungsserien verfolgen. Die vor allem die süd- und Ostbucht des oberen Teiches auszeichnen. Als botanische Seltenheit des Schwarzerlen- Bruchwaldes sei die Knollige Sternmiere und die Sumpf-Drachenwurz erwähnt.

Wörther See

Der Wörther See ist 16,5 km lang, bis 1,6 km breit und 84 m tief. Der auf 440 m gelegene Wörther See ist der größte und meistbesuchte Kärntner See. Im Süden wird er durch dichtbewaldete Berghöhen begrenzt, während das sonnige Nordufer mit seinen zahlreichen Ortschaften und Landhäusern inmitten von Wiesen und Wäldern einen besonderen Reiz ausübt. Das Ostende des Sees ist flach und schilfreich, hier fließt der See durch die Glanfurt und den Lendkanal ab. Rund um den See führt eine etwa 42 km lange schöne Straße.

 
 

Literaturnachweis: 
 

  • BACHMANN, Wolf; Urlaub in Kärnten; München, Wien 1983
  • BERNHARDT, Antonia; Die Kärntner Bräuche im Jahreskreis; Klagenfurt 1999
  • DEHIO Kärnten; Kunstdenkmäler Österreichs  Kärnten; Wien 1981
  • FRODL, Walter; Kärntner Kunststätten; Klagenfurt-Wien 1955
  • GRATZER Robert; DuMont Reise-Taschenbücher: Kärnten; Köln 1992
  • GRIEBEN-Reiseführer; Band 210: Kärnten; München 1984
  • GUTKAS, Karl; Kulturatlas Österreich; St. Pölten 1996
  • PASCHINGER, Herbert; Kärnten  Eine geographische Landeskunde, Zweiter Teil; Klagenfurt 1979
  • Tauschitz, Johann; Diplomarbeit  Kulturgüter Kärntens; Klagenfurt 1986
  • Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten; Kärnten Natur  die Vielfalt eines Landes im Süden Österreichs.
  • HARTL, Helmut; SAMPL Hans; UNKART Ralf; Kleinode Kärntens.
  • http://www.mrazek.priv.at/deutsch/region/nationalpark/natur.htm

 

 

 

 

 

 

 

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