Zeller Prapotnik (1725 m)

Allgemeines

Zeller Prapotnik: nicht allzu hoch (1725 m), bis zum Gipfel bewaldet, selten besucht. Wie viele Karawankenberge erfreut er den Wanderer im Frühling und Frühsommer mit Massen von verschieden gefärbten Schneerosen. Die zwischen Prapotnik und dem m1503 Meter hohen Tomaschberg gezwängten Hänge laden nicht nur zu sommerlichen Unternehmungen, sondern bieten auch Schibergsteigern interessante Anstiege und eben solche – kaum bekannte – Abfahrten.

Der Zeller Prapotnik behütet manch ein Blumenwunder. Wer sie zu bestimmen vermag, wozu oft kein spezielles Fachwissen nötig ist, wird von manch einer Orchidee entzückt sein. Zur Vorbereitung für „botanisch orientierte“ Bergtouren empfiehlt der Autor eingehende Betrachtungen jener Kostbarkeiten, die Moritz Michael Daffinger (1790 – 1849) hinterlassen hat: großartig gekennzeichnete, herrlich gemalte Alpenblumen. Die Blumenporträts Daffingers, hauptsächlich zwischen 1841 und dem Todesjahr des Künstlers entstanden, gehören zu den eindrucksvollsten Naturstudien des Biedermeier. So dramatisch, turbulent und außergewöhnlich  das Leben des in der Wiener Vorstadt Lichtental geborenen Künsterls verlief, so andächtig vermochte er sich in die stille Wunderwelt der Blumen zu versenken, in die Poesie des Schönen. Kaum ein anderer Maler oder Grafiker hat Wirklichkeitstreue dermaßen harmonisch mit ästhetischen Empfangungen zu verknüpfen gewusst wie Moritz Michael Daffinger, dessen Werke in aller Welt verstreut sind.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Siehe Kapitel „Laibler Baba“ (Hainschgraben) oder „Ferlacher Horn“ (kürzster Anstieg). Den Ribnitzbach entlang zum ehemaligen Gasthaus Malle (ca. 650 m, Zell-Oberwinkel). Nach Westen abbiegend, auf breiter Straße noch ein kurzes Stück weiter in den unter dem Südabfall des Ferlacher Horns verlaufenden Ribnitzagraben. Parkmöglichkeit bei einer Brücke.

Tour

In der Nähe der Brücke zweigt ein Güterweg scharf nach Südosten ab und steigt sogleich ziemlich steil an. Man folgt dem guten Sträßlein, wandert – schon hoch oben befindlich – durch ein Gehöft und erreicht die Alm des Hornik-Bauern. Rechter Hand, gegenüber einem Telegrafenmast, Hinweistafel: „422 Hornik“. Das Hornik-Gehöft befindet sich weiter vorne in einer Senke, über welche man, kurz absteigend, den nicht mehr bewirtschafteten Hof des Haindschbauern erreichen könnte. Zum Prapotnik bei der erwähnten Mitteilungstafel nach „halbrechts“. Auf einem am Wegrand befindlichen kleinen Felsen leuchtet das Wort „Baba“ – man ist also „richtig“ unterwegs. Inzwischen hat sich auch das Tagesziel, der Zeller Prapotnik, ins Blickfeld geschoben. Der Gipfel scheint nahe zu sein, doch der Schein trügt. Ein kurzes Stück durch dichteren Wald, eine Lichtung wird betreten und – an geeigneter Stelle – der Steig verlassen. Beginn des „Gipfelsturms“ entweder in direkter Linie über steiles, rutschiges, aber keineswegs ausgesetztes Gelände hinweg zum höchsten Punkt oder, besser, sich vorläufig nach „rechts“ haltend, zu einer ziemlich neuen Forststraße. Sie übersetzend in den Wald und steil zum Gipfel.

 

Charakter der Tour

Unschwieriges Unternehmen. Kondition erforderlich. Bis zur oben erwähnten Lichtung markiert. (Folgt man der Markierung weiter, gelangt man zum zwischen Zeller Prapotnik und Zeller Grintoutz eingeschobenen Sattel, von wo aus die genannten Gipfel ebenfalls leicht zu bestiegen sind und – mit nicht zu unterschätzendem zeitlichem Mehraufwand – die Loibler Baba zu erreichen wäre). Von der Ribnitzbach-Brücke bis zum Hornik Auffahrt mit Pkw möglich, wodurch man mehr als eine Gehstunde gewinnen könnte. Das Befahren der gepflegten Schotterstraße ist allerdings nur Anrainern erlaubt. Empfehlung: Zum Hornik per pedes apostulorum –allein schon der an den Weg heranreichenden, wundersamen Wiesen und weitgreifenden Aussicht in stille, feierlich einhergebreitete Karawankenbezirke wegen.

Zeiten

 

Parkplatz Ribnitzbach – Prapotnik: ca. 3 ½ Stunden
Höhenmeter (Vellacher Turm):  1075