Weinasch (Varianten)

Allgemeines

Im Kapitel „Bärentaler Kotschna“ wird über den französischen Vizekönig Eugéne Beauharnais berichtet, der mit seinen Soldaten von Jesenice aus über dem Bärensattel zog, um nach Feistritz i. R. vorzustoßen. An die Franzosenzeit erinnern auch mehrere, den Raum Weinasch-Bärental-Feistritz berührenden Sagen. Georg Graber hat eine davon in seinem zweibändigen Standardwerk „Sagen aus Kärnten“ aufgezeichnet. Danach hauste ober Feistritz ein reicher Bauer, der drei Söhne und eine schöne Tochter besaß. Kein Freier war dem Mädchen gut genug. Der erste, dem sie sich hingab, war der junge Bonaparte (womit sie eine Parallele zum angeblich einer jungen Klagenfurterin widererfahrenen „Napoleonerlebnis“ auftut, das der Journalist Hans Sittenberger in dem altvorderen Beststeller „Tagebuch der Scholastica Bergamin“ geschildert hat – Anm. d. Verf.). Als der Feistritzer Bauer erfuhr, was passiert war, richtete er die Tochter, indem er sie kurzerhand erschlug. Der Hof verfiel; die Mär von einem im Hofbrunnen verwahrten Schatzt hielt sich aufrecht. Gefunden hat ihn noch niemand, doch in einer bestimmten Nacht des Jahres soll der Geist des Bauern, der von napoleonischen Soldaten erschossen wurde, über Hänge und Felder wandeln; Rachsucht wie Reue lassen ihn nicht ruhen. Nachfolgend die Beschreibung zweier Weinasch-Variante. Sie sind etwas anspruchsvoller als die im einführenden Weinasch Kapitel beschriebene Tour.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über Feistritz i. R. und durch das Bärental bis zur Stouhütte (960 m). Parkplatz.

Tour

Wie im voranstehenden Weinasch-Kapitel zum Bärensattel (1681 m).Direkt aus dem Sattel nach „links“ und – auf der österreichisch-slowenischen Grenzlinie (EU—Außengrenze) – aufwärts zu einem von Latschen bewachsenen Kann (Trittspuren, zum Teil Steig). Der Kamm ist Standort seltener Blumen und eröffnet eindrucksvolle Talblicke. Nach etwa einer halben Stunde (ab Bärensattel gerechnet) stößt man, kurz absteigend auf eine etwas heiklere Stelle, die aber jedem halbwegs trittsicheren Bergsteiger keine allzu großen Schwierigkeiten bereiten sollte. Die hier einst angebrachten Stahlseile sind verrottet. Nun den Kamm oder Grat entlang, einigen Grattürmchen nach Süden (slowenische Seite) ausweichend, zum Gipfelbau und weglos zum höchsten, zwar nicht von einem Gipfelkreuz, jedoch reichlich abgesetzter „Hinterlassenschaft“ zahlreicher Schafe markierten Punkt.

 

Charakter der Tour

Ein, zwei kurze Gratstücke nicht ganz leicht, sonst Wandergelände. Ab Bärensattel lediglich verblasste Markierungsreste vorhanden. Wegführung nicht immer eindeutig. Nicht auf ein Ausweisdokument vergessen!

Zeiten

 

Stouhütte – Gipfel: 3 Stunden
Höhenmeter: etwa 1140