Kärntner Storschitz (Krainersteig)

Allgemeines

Vom Seebergsattel (1218 m) ist der 1759 Meter hohe Kärntner Storschitz, im älteren Schrifttum als Vellacher Storschitz aufscheinend, bequem im Rahmen einer Halbtagestour zu besteigen. Man folgt dabei dem – im oberen Bereich versicherten – Krainersteig. Der kleine Klettersteig ist nach einem verdienstvollen Gendarmeriebeamten benannt, hat also nichts, mit der berühmten Krainer Lilie zu tun. Und doch ist der Verfasser in der Gegend auf edle Exemplare dieser Karawankenkostbarkeit gestoßen! Wer – an einem klaren Herbsttag – auf dem Gipfel der sympathischen Berggestalt ruht, wähnt sich auf einem vor die Mittel- und Ostkarawanken gesetzten Balkon. Ein Feldstecher vermag dann hervorragende Dienste zu leisten. In die Aufstiegsvorbereitung könnte auch die Lektüre eines geologischen Leitfadens einbezogen werden: Bei den nach Osten und damit zum Vellachtal abbrechenden Wänden halt es sich um die Reste eines paläozoischen Kalkriffs. Erstmals durchstiegen wurde die brüchige kalkweiße Ostwand im Jahre 1901.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über Bad Eisenkappel auf den Seebergsattel (1218 m). Genügend Parkraum. Da die Tour nicht lang ist, sollte man die Gelegenheit nützen, sich ein wenig in und bei Bad Eisenkappel umzutun; es gibt allerlei Sehenswertes, z. B. die spätgotische Kirche Maria Dorn. Der auf großzügig ausgebauter Straße anzusteuernde Seebergsattel bot einstmals den Türken einen halbwegs bequemen Übergang. Am Nordausgang Bad Eisenkappels, wo sich das Tal der Vellach dramatisch verengt, sind noch Reste einer aus dem 15. Jahrhundert stammenden Talsperre, die sogenannter Türkenschanze, ersichtlich. Zu den wundersamsten Bezirken der Ostkarawanken zählt die bei Bad Eisenkappel ins Gebirge schneidende Trögerner Klamm.

Tour

Ein paar Meter vor dem Grenzbalken „rechts“ abbiegend in den Wald. Der vorerst breite Güterweg geht alsbald in einen Steig über; die wuchtige Wand vor Augen („rechts“), gewinnt man ziemlich rasch Höhe. In weitem Bogen um den halben Berg. Eine Lichtung wird betreten, eine steil abfallende Wiese gequert. Die obersten Teilstücke des Krainersteiges sind mit Stahlseilen versichert – kein Problem. Durch Latschen hindurch zum nahen Gipfel.

 

Charakter der Tour

Leichter Klettersteig. Trittsicherheit nötig. Durchgehend markiert; eindeutige Wegführung. Sollte sie nass oder gar verschneit sein, ist auf der oben erwähnten, steilen Wiese große Vorsicht vonnöten – Abrutschgefahr!

Variante: Vom Seebergsattel aus auf beschriebenem Steig bis zu der Stelle, wo der Krainersteig nach „links“ abzweigt. Die Variante führt hier geradeaus weiter zum Pasterksatttel und, wie im Kapitel „Kärntner Storschitz“ beschrieben, zur Keppalm bzw. zum Gipfel.

Zeiten

 

Seebergsattel – Storschitz-Gipfel:         1 ½ Stunden
Höhenmeter: etwa 541