Sinnacher Gupf (1577 m)

Allgemeines

Zwei Wächter hat die Natur an den Eingang des vom Rosental nach Süden abzweigenden Bärentales gesetzt: den Matschacher Gupf (1691 m) als westliche Erhebung und den etwas niedrigeren Sinacher Grupf (1577 m) im Osten. Was der Sinacher Gupf nicht  an Höhe „bringt“, gleicht er gewissermaßen mit Liebenswürdigkeit aus; dämmerumwobene und lichtdurchflutete Steige führen zu seinem Gipfel, der, einer Insel gleich, aus dichtem Wald ragt und beeindruckende Sicht gewährt. Die Erhebung, zu der das Wörtchen „nett“ passt, wird zu allen Jahreszeiten bestiegen. Die schönsten Bilder schenkt sie dem Wanderer jedoch an klaren Herbst- und Frühlingstagen, wenn das Licht durch dunklen Tann hindurch schräg ins Unterholz fällt, märchenhaften Schimmer auf Moos- und Beerenteppiche breitet. Gut dreißigmal hat der Verfassen den Karawankenvorberg erwandert. Unter den unverdrossen jede Woche gipfelwärts ziehenden „Gupf-Fans“ befinden sich viele Ferlacher, und was manch ein Mitglied weithin bekannter, in der Büchsenmacherstadt beheimateter Alpinistendynastien setzt mehr oder weniger regelmäßig seinen Namen ins Gipfelbuch. Viel Mühe hat sich ein Ferlacher Naturfreund mit dem Anlegen eines kleinen botanischen Gartens auf dem Gipfel des Naturjuwels gemacht. Da leuchten und nicken sie nun im Sommer unter dem großen Holzkreuz dahin – die Glockenblumen, Enziane und diversen Lilien- und Steinbrecharten.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Auf dem Kleinen Loibl (Sapotnica, Sapotnitza, 759 m) unweit der dem hl. Leonhard geweihten Pfarrkirche, ins Bodental abzweigen. Das neugotische, einschiffige Gotteshaus wurde 1859 errichtet; die einheitliche Einrichtung stammt aus der Jahrhundertwende. Rasch ist Windisch Bleiberg erreicht. An der Kirche der alten, nahezu 1000 Meter hoch gelegenen Bergwerkssiedlung vorbei und etwa einen Kilometer weiter zu einer Haarnadelkurve, wo die Bodentalstraße nach „rechts“ verlassen wird. Eineinhalb Kilometer in den Bleiberger Graben und, am Haus Nummer 121 vorbei, zu einer Abzweigung. Großer Bildstock, Möglichkeit zum Abstellen des Autos. Bodental und damit Bleiberger Graben sind auch mit dem Bus zu erreichen.

Tour

Bei dem erwähnten Bildstock nach „rechts“ (Nordwesten). Der Markierung folgend auf Güterweg durch schöne Wiesen bis zum „letzten“ Haus. Weiter in den Wald, wo sich – rechter Hand- ein kleines Marterl befindet. Es erinnert an den Buben Hansi Waldhauser, der 1927 beim Kühehüten von einer Sandviper in den Fuß gebissen wurde. (Der Siebenjährige überlebte den Biß nicht. In Kärnten wurde bis heute kein weiterer Schlangenbiß mit Todesfolge bekannt. Der Autor forschte 1991 eine nahe Verwandte des Hansi Waldhauser aus und führte mit ihr ein Gespräch; die Frau vermochte sich an die näheren Umstände des gruseligen Geschehnissen noch gut zu erinnern).

Vom an der Alm-Wald-Grenze aufgestellten, in den frühen neunziger Jahren restaurierten Schlangenmarterl mit seinem volkstümlich-naiv geprägten, berührenden Bildmotiv noch zwei, drei Minuten auf dem Güterweg Richtung Oreinzasattel (1122 m) dahin, bis die Markierung nach „links“ (Westen) leitet. (Der flache, nur wenige Meter entfernte Oreinzasattel wird also nicht betreten). Durch selten schönen Wald steil auf eine herrliche Talblicke gewährende, kammartige Lichtung und gewiß nicht weniger steil zum Gipfel, auf dem die Round-Table-Organisation anlässlich der 60. Wiederkehr der Kärntner Volksabstimmung ein hölzernes Kreuz aufgestellt hat.

 

Charakter der Tour

Schöne, sehr zu empfehlende Karawankenwanderung. Reichlich markiert. Weg bzw. guter Steig bis zum Gipfel. Zu rühmende, die Hohen Tauern einschließende Aussicht.

Zeiten

 

Bleiberger Graben (Bildstock) – Gipfel 1 ½ Stunden
Höhenmeter etwa 580