Selenitza (2026 m)

Allgemeines

Die 2026 Meter hohe Selenitza (Zelenica), zerklüfteter Felstrabant der Vertatscha (2181 m), wird relativ selten besucht. Sämtliche Anstiege von Kärntner Seite aus sind nicht leicht oder zumindest äußerst beschwerlich. Ein relativ unschwieriger, sich durch einen der prächtigsten Karawankenkessel windender, in die Zlebscharte (Selenitzascharte, ca. 1900 m) mündender Steig führt von Süden zum Gipfel.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Südportal des Loibltunnels (große Parkplätze, siehe Kapitel „Begunschitza“ und „Vertatscha-Südroute“).

Tour

Die erste Etappe bildet der Aufstieg zum in 1536 Meter Höhe gelegenen großen Planinski dom na Zelenici. Das Schutzhaus wird über eine Schipiste und die gewaltigen, von der Begunschitza herareichenden Schutz- und Geröllströme hinweg erreicht. Nordwestlich des Hauses breitet sich eine sanft ansteigende Kuppe aus (Schigelände). Nahe der dritten, etwa 100 Meter vom Planinski dom na Zelenici entfernten Liftstütze nach „rechts“ zum Transveralweg. Letzterer ist in zwei Äste aufgeteilt. Zur Vertatscha und damit zur Selenitza führt der „rechte“ (nördliche, direkt am Hang angelegte) Ast; nicht nach „links“ ins tal absteigen.

Der Weg ist gut markiert und führt durch schönes, interessant gestuftes Gelände. Etwa 25 Gehminuten vom Planinski dom na Zelenici entfernt, kurz nach einem trockenen Bachbett, zweigt ein vorerst undeutlicher Steig nach „rechts“ (Norden) ab. Die Stelle wurde vom Verfasser mit einem kleinen Steinmann gekennzeichnet. Nach einigen Metern weiten sich die Trittspuren zu einem ordentlichen Steig, der den Wanderer durch gewundene Latschengassen auf einen mit mehreren Stangen markierten Schroffenbuckel bringt, die „Eingangspforte“ zum wunderschönen, von Selenitza und Vertatscha gerahmten Kar Suho rusevje. Keine Orientierungsprobleme, denn die nun anzusteuernde, zwischen Pautz (Zelenjak, 2024 m) und Selenitza breit eingekerbte Zlebscharte ist längst sichtbar. Aus dem Kar Suho rusevje heraus betrachtet, zeigt sich die Zlebscharte „halb-rechts“. „Rechts“ davon ist die Zahnreihe der Selenitza; linker Hand die Ostabfälle der Vertatscha.

Über Blockwerk (im Frühsommer Schnee) leicht in die Scharte (Grenztafel). Von der Scharte aus nicht am – immer schärfer, schwieriger und ausgesetzter werdenden – Grenzgrat entlang zum Gipfel. Man benützt vielmehr ein schmales, nach Südosten verlaufendes Steiglein. (Orientierungshilfe: In der Scharte Aufstellung nehmend und nach Süden – Slowenien, Anstiegsverlauf – blickend, öffnet sich das Steiglein linker Hand; es zieht ein kurzes Stück nach Südosten, also vom Grat weg.) Auf besagtem Steiglein wird rasch eine Schlucht erreicht und übersetzt. Es folgt eine schottrige, mehrere Meter hohe Runse. Auf Steigspuren bzw. Schrofen nähert man sich nun wieder den zerklüfteten Gipfelfelsen der Selenitza. Zum höchsten Punkt nun „nach Gefühl“ – man hält sich jedoch unbedingt „rechts“. Schon ist der Grat da, ein Schwenk nach „links“ noch, und über ein paar harmlose Stufen hinweg wird der kleine Gipfel betreten. Phantastische Aussicht in die steinerne Karawankenszenerie; mehrere Täler breiten sich in die Tiefe aus. Der Gipfel ist mit einem kleinen, schwarzen Kreuz ausgestattet.

 

Charakter der Tour

Sehr zu empfehlendes Unternehmen. Bis Zlebscharte markiert. Die in der Nähe der Zlebscharte befindliche Pautzscharte (1950 m) ist ebenfalls leicht zu erreichen. Die Besteigung des jenseits der Scharte aufragenden Pautz erfordert Kletterkönnen. Auf der beschriebenen Routenführung weist das Teilstück Zlebscharte – Selenitza-Gipfel ein, zwei völlig harmlose Kletterstellen auf. Vorsicht jedoch bei Schneelage! Beste Zeit: Hochsommer und Herbst. Im Frühling wird das Kar Suho rusevje von Schibergsteigern besucht.

Zeiten

 

Loiblpaß-Südportal – Planinski dom – na Zelenici: 1 Stunde
Planinski dom na Zelenici – Zlebscharte: 1 ½ Stunden
Scharte – Selenitza-Gipfel: 20 Minuten
Höhenmeter: etwa 950