Mittagskogel (2143 Meter)

Allgemeines

Der sich über den Faaker See erhebende Mittagskogel: Ebenmäßig geformt und nach Norden und Nordwesten imposante Felsflanken entsendend, vermittelt er ein Fotomotiv von Klasse und Rasse. In den splittrigen Wänden und am Nordpfeiler wurden im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts von in- und ausländischen Kletterern, unter ihnen der Eisenerzer Josef Meschnigg, bedeutende Erstbegehungen vorgenommen. Wem die Ehre der Erstbesteigung gebührt, verliert sich im Dunkel der Zeiten; gewiß war es ein Jäger (Wildschütze) oder Hirt, der als erster seinen Fuß auf den Gipfel des Mittagskogel (slowenisch: Kepa, Jepa) setzte. Dem Bergwanderer bieten sich zwei Varianten an: Ostflanke (Ausgangspunkt Bertahütte: 1567 m) und Südwestflanke. Nachfolgend die Beschreibung des über die Südwestflanke verlaufenden Anstiegs. Die Route berührt den Kleinen Mittagskogel (Koroska Mela Kepa, 1815 m).

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über Finkenstein oder Latschach Richtung Burgruine Finkenstein. In Sichtweite des knapp über der Burg befindlichen Gasthofes Baumgartner (919 m) nach "links" (Osten) abbiegen (Hinweistafel: "Martinihof" und "Anna-Haus"). Der Markierung folgend, noch ein kurzes Stück bis zu einem Schranken (Hinweistafel: "Österreichische Bundesforste", "Hochwaldstraße"). Kleine Parkfläche.

Tour

Auf breiter Forststraße in den Wald. Im Bereich einer Kehre wird - nach einer halben Stunde - die gepflegte Naturfahrbahn verlassen und ein breiter Steig betreten. An einer Hütte vorbei zu einem trockenen Bachbett, und nahe des Kropiuna-Baches kommt es zum nächsten "Rendevous" mit der Forststraße, die jedoch bald nach "rechts" verlassen wird. Der Markierung folgend, auf gutem Steig zu einem vom Grat herabziehenden Schottergraben. Bei einer Wegteilung nicht nach "links", sondern nach "rechts" zur langsam zuwachsenden Jeptza-Alm. Staatsgrenze. Knapp unter dem Kamm befand sich das Anna-Haus; es ist im Zuge der Kriegswirren abgebrannt und nicht mehr aufgebaut worden. Bis hierher Markierung des Alpenvereines. Auf einem prismaförmigen Zollhüttchen die Aufschrift "Kepa" (Mittagskogel).

Weiter auf nach wie vor deutlichem, stets einige Meter auf slowenischen Gebiet verlaufendem Steig Richtung Kleiner Mittagskogel, dessen Gipfel leicht "mitgenommen" werden kann. Schon vor hier aus exzellente Aussicht. Mächtig die nahe Kulisse des Mittagskogels. Ein paar Schritte noch, und schon ist der felsige, etwas ausgesetzte Einstieg zur Südwestflanke des Tagesziels erreicht. Ein kurzes Drahtseil hilft über die enge Gratstelle hinweg. Nun wird es steil. Auf Schotter und über Geröll hinweg gewinnt man rasch Höhe; längst ist das große Gipfelkreuz zu sehen; eine letzte Steilstufe noch, rechter Hand mündet der von der Berta-Hütte kommende Weg ein, und durchatmend betritt man den schmalen Gipfelrücken des Mittagskogels und damit die höchste Erhebung der westlichen Karawanken.

 

Charakter der Tour

Für Geübte nicht schwierig. Kondition erforderlich. Auf dem vom ehemaligen Anna-Haus zum Kleinen MIttagskogel führenden Grad ist - insbesondere bei Vereisung - Vorsicht geboten. Das kurze Segment zählt zu den Traumpfaden der Karawanken! Der gesamte Tourverlauf ist erstklassig markiert - bis zur Staatsgrenze vom österreichischen, in der Folge vom slowenischen Alpenverein. In der Südwestflanke des Mittagskogels sind Abkürzungen durch eine auffällig zum Grat ziehende Geröllrinne möglich.

Zeiten

 

Parkplatz - Jeptza-Alm 2 Stunden
Jeptza-Alm - Kleiner Mittagskogel gut 1/2 Stunde
Kleiner Mittagskogel - Mittagskogel knappe Stunde
Höhenmeter etwa 1100