Mallestiger Mittagskogel
(1816 m)
Allgemeines
Die alljährlich auf der sich westlich des Faaker Sees erhebenden Burgruine Finkenstein gebotenen Veranstaltungen zählen zu den Höhepunkten des Kärntner Kultursommers. Die Großen der Opern-Weltszene - Agnes Baltsa, Monserrat Caballé, Placido Domingo, José Carreras - fanden hier ein dankbares Publikum. Auch Reinhold Messner reihte sich in die Finkensteiner Vortragsprominenz und berichtete über seine Abenteuer - etwa die Ersteigung des Everest, dessen Gipfel der Südtiroler, gemeinsam mit dem Zillertaler Peter Habeler, als erster Mensch ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff erreicht hat. Mit leuchtenden Lettern ins Buch der Alpingeschichte eingetragen ist ein anderer Rekord Messners: Ihm gelang als erstem die Ersteigung sämtlicher 14 Achttausender dieser Welt.
Die
Finkensteiner Kulturarena bietet indes nicht nur Stimmenglanz, grelle
Pop-Spektakel und literarische Kostbarkeiten. Für einen nicht minder
eindrucksvollen Rahmen sorgt die Natur. Stiller Beobachter der Burggeschehnisse
ist der südsüdwestlich der Burg anfragende Mallestiger Mittagskogel. Wer ihn
besteigt, lernt die Wunderwelt der Karawanken sozusagen in der Zusammenfassung
kennen. Alles vorhanden: extrem steile Hohlwege, lichtdurchflutete Waldblößen,
gewaltige Schutthalden, Kare und ein von Türmen und Zinnen beherrschtes
Gipfelgrat-Labyrinth.
Anfahrt/Ausgangspunkt
Über Finkenstein, das bis 1970
Mallestig hieß, oder Latschach zum in 919 Meter Höhe thronenden Almgastliof
Baumgartner. Die Burgruine liegt etwas tiefer und ist, wie der große Gasthof,
auf Asphaltstraße anzufahren.
Tour
Der Antritt erfolgt bei einem
gegenüber dem Gasthof befindlichen Kiosk (Mitteilungstafeln, Markierung). Die
erste Etappe ist über den Rand des Sommerrodelbahn-Areals gelegt. Über die
Wiese zur Bergstation des Liftes und in den Wald, wo ein kurzer, aber steiler
Hohlweg ansetzt. Der Hohlweg mündet in eine breite Forststraße, die ebenfalls
bald verlassen wird. Auf gutem Steig Höhe gewinnend, zum Graben des
Rotschitzabaches. Stets am Rand des Grabens bleibend, zu einem mächtigen
Schlag, dessen Bewältigung nahezu eine Stunde kostet. Eine gute Quelle lädt zur
Rast, ein Zollhäuschen wird passiert, und kurz darauf gelangt man zu
ausladenden, mächtigen, nach Nordosten abfallenden Erosionshalden. In der Nähe
der Schluchten bleibend (Blick zum Nordgipfel des Mallestiger Mittagskogels),
betritt man einen selten schönen Lärchenwald. Auf weiterhin deutlichem Pfad zur
privaten Mitzl-Moitzl-Hütte und am "Ufer" einer steilen, aber harmlosen
Schotterrinne auf den Grenzkamm (Panier-Schartl). Hier wendet man sich scharf
nach "rechts" (Westen). Genau auf der österreichisch-slowenisclien Grenze,
einige Grataufbauten umgehend und enge Latschengassen benutzend, zum Hauptgipfel
(1816 m). Die kleine Plattform wird meist ohne zu zögern überschritten; es
lockt der nahe, zwar etwas niedrigere, aber weit bessere Aussicht vermittelnde
Nordgipfel (1801 m). Man erreicht ihn, vorerst steil ab-, dann wieder
ansteigend, über ein harmloses Gratsystem. Der Nordgipfel ist eigentlich ein
Doppelgipfelchen- ein Kreuz grüßt weit ins Kärntner Land hinab.
Charakter der Tour Bis zum Grenkamm bzw. Hauptgipfel leicht. Für das zwischen Haupt- und Nordgipfel verlaufende Gratstück ist Trittsicherheit angebracht; hier werden allenthalben die Hände zum Abstützen benötigt. Die kurze, Panier-Schartl und Hauptgipfel verbindende Wegstrecke ist unmarkiert. Zeiten
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