Matzen (Überschreitungsvariante)

Allgemeines

Besonders schön und abwechslungsreich gestaltet sich der im Hintergupf seinen Ausgang nehmende Matzen-Anstieg. Die Tour kann mit einer Überschreitung der Matzentürme verbunden werden: Aufstieg über die Hansen-Ruhe, Abstieg via Anna-Kirchlein.

Das der hl. Anna geweihte, liebliche, mit rundem Chor versehene, weiß gekalkte Gotteshaus ruht auf einem der berührendsten Plätze der Karawanken. An jedem 26. Juli ist es Zielpunkt einer Wallfahrt. An diesem Tag wird der zur Hansen-Ruhe führende Güterweg für den Verkehr freigegeben, um die Kräfte der Wallfahrer – in manchen Jahren Hunderte – im Rahmen zu halten. Errichtet wurde das Anna-Kirchlein 1854, es ist inzwischen mehrmals restauriert worden. An klaren Tagen blinkt sein Sakristleiturm ins Klagenfurter Becken hinab. Das Innere schmückt ein barocker, mit Schnitzfiguren versehener Tabernakelaltar. Wenige Meter von der Kirche entfernt eine Nischenkapelle mit Kruzifix.

Die Matzen birgt eines der Naturwunder der Karawanken – den sogenannten Eiskeller. Dabei handelt es sich um ein am Osthang vorkommendes, unterirdisch gelegenes Eisgebilde, das auch im Sommer nicht schwindet. Informationen dazu sind im nicht allzu weit entfernten Gasthaus Kroschlhof erhältlich.

Anfahrt/Ausgangspunkt

In Gotschbuchen, westlich von St. Margareten i. R. gelegen, zweigt eine breite Schotterstraße nach Süden ab. Die durch dichten Karawankenwald führende Piste dient im Winter als beliebte Rodelbahn. Endpunkt beim traditionsreichen, in 900 Meter Höhe gelegenen Gasthof Kroschlhof, einem beliebten Ausflugsziel.

Route

Einem selten schönen Wiesenareal entlang in den Wald und, der deutlichen Markierung folgend, auf weit ausholendem Güterweg zur Hansen-Ruhe, einem breiten, die Matzen (1627 m) vom Jauernikgupf (1690 m) trennenden Sattel. Auf der Hansen-Ruhe Wegverzweigung. Wer den Jauernik zu besteigen gedenkt, wendet sich nach Südosten und betritt den Karawankenwanderweg. Zur Matzen geht es in entgegengesetzter Richtung (Nordwest). Orintierungsschwierigkeiten sind nicht gegeben; nahe einer auf der Hansen-Ruhe angelegten Raststätte weisen Hinweisschilder den richtigen Weg. Kurz nachdem man „Kurs“ auf die Matzen genommen hat, zweigt nach „rechts“ ein Steiglein ab. Man lässt es unbeachtet; nach erfolgtem „Gipfelsieg“ soll es für den Abstieg bzw. Die Rückkehr zur Hansen-Ruhe herhalten. Also geradeaus weiter. Es wird nun sehr steil. Der Steig faltet sich in viele Serpentinen; manch ein gefallener Baumriese sorgt für kleine Umgehungsmanöver, und mehrere Lichtungen gereichen dem Auge zum Fest. Wenn seltene Alpenblumen im sommerwind nicken, Falter die Wanderstirn umgaukeln, emsige Bienen die Bergluft durchbrummen, smaragdgrünes Moos den Tritt umschmiegt und mystisches Dunkel die alten Fichten umhüllt, wird der Matzen-Tag zum Naturerlebnis per excellence, zur besinnlichen, die Phantasie anreichernden Reise durch das Zauberland der Karawanken.

Eine Stufe noch und ein Absatz. Die Gipfelschrofen sind schon nahe, ein erstes Kreuz begrüßt den Wanderer. Rast und Ruh. Vom nördlichen Turm her grüßt ein weiteres Kreuz; auch ihm ist, nach leichtem Ab- und Aufstieg, Referenz gewiss.

Die Matzentürme überschreitend, gelangt man, den kurzen, im voranstehenden Kapitel erwähnten Klettersteig absteigend, binnen einer Viertelstunde zum Anna-Kirchlein hinab. Nun, den „unteren“ Steig betretend, Richtung Hansen-Ruhe. Bald gelangt die oben beschriebene Abzweigung in Sicht, und kurz darauf ist die Einsattelung selbst erreicht. Auf breiter Forststraße zurück zum Gasthof Kroschlhof.

 

Charakter der Tour

Leichte, schöne Bergtour. Typische Karawankenwanderung. Die Überschreitung der Türme erfordert Vorsicht und Trittsicherheit. Durchgehend markiert.

Zeiten

 

Kroschlhof- Hansen-Ruhe: 2 Stunden
Hansen-Ruhe – Matzentürme: 45 Minuten
Höhenmeter: etwa 730