Matzen (1627 m)

Allgemeines

Woher oder wovon der Name abzuleiten sein mag, ist unklar. Als „Macna“ bzw. „Mace“ wird die Matzen im Slowenischen bezeichnet; vermutlich dürfte ein alter Hausname darin verwoben sein. Wer den sympathischen, von felsigen Türmen gekrönten, rückenartigen Berg im Frühling besteigt, wird Tausende von Schneerosen zu Füßen haben. Im Frühsommer, wenn die Aurikel blühen, breitet die Natur leuchtendes Gelb über die Schrofen verschwiegener Gipfelareale.

Wie nahezu alle Karawankenberge, ist die Matzen von einem Sagenkreis umwunden. Der Kärntner Volkskundler Georg Graber hat sie in sein zweibändiges Standardwerk „Sagen aus Kärnten“ aufgenommen. Von Zauberinnen und Verwunschenen wird berichtet und von einer bei Loretto im Wörthersee versunkenen Glocke, die ein Ferlacher Bauer vom Grund holt und mit Hilfe von Zwillingsstieren auf die Matzen bringt. An klaren Tagen spiegelt sich denn auch die Matzen in Österreichs wärmstem Badesee, und würde man über entsprechende Sehschärfe verfügen, könnte man von der Loretto-Bucht aus unter den Matzentürmen ruhende Anna-Kirchlein ausmachen können.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Einer der Anstiege nimmt seinen Ausgang in Waidisch, dem historischen, 1996 von Murenkatastrophen heimgesuchten Werksweiler, in dem 1906 der letzte Kärntner Hochofen ausgeblasen wurde. Zufahrt über Ferlach oder Zell-Pfarre. In Unterwaidisch von der – häufig Naturgewalten ausgesetzten – Waidischer Landesstraße nach Nordwesten abbiegen. Eine ca. vier Kilometer lange, ausreichend breite Schotterstraße führt auf die Rauth, eine sich malerisch ausbreitende Karawankenterrasse. Ein paar hundert Meter vor dem Anwesen Ogris (Gasthaus, ca. 900 m) Parkmöglichkeit im Bereich der Einmündung des von Dollich heraufführenden markierten Wanderweges. Er kreuzt die hier ein kurzes Stück eben verlaufender Forststraße. „Links“ und „rechts“ rote Markierungspunkte. Wer den Einstieg zum Gipfelsteig „verpasst“, fährt zum Ogris, wo der Matzensteig sofort zu finden ist.

Tour

Durch den Wald und einen Güterweg überschreitend, zu einem vom Ferlacher „Raketenclub“ restaurierten Bildstock (1121 m). Für die Restaurierung wurden 300 Arbeitsstunden aufgewendet; die Einweihung erfolgte am 10. Oktober 1982. Eine Forststraße querend auf den Nordrücken und durch den lichter werdenden, Anfang der neunziger Jahre vom Borkenkäfer arg in Mitleidenschaft gezogenen Hochwald zum einsam dahindämmernden Anna-Kirchlein (1534 m). Die Gipfeltürme sind nur noch 20 Minuten entfernt (etwa 100 Höhenmeter). Zuletzt sehr steil und ein wenig ausgesetzt zum mittleren, von einem großen Kreuz besetzten Matzenturm. Wie dieser sind auch die zwei benachbarten Türme ohne besonderen Aufwand zu erklimmen.

 

Charakter der Tour

Leicht, doch – insbesondere bei Nässe – Vorsicht im Bereich der Türme geboten! Der letzte zum Gipfel des mittleren Matzenturms geleitende Abschnitt ist von fleißigen Händen in einen Mini-Klettersteig verwandelt worden. Gesamter Tourverlauf sehr gut markiert. Großartige Aussicht ins Klagenfurter Becken. Tip für Spezialisten: Von einer wenige Meter oberhalb des Anna-Kirchleins gelegenen Stelle aus ist der Großglockner zu erahnen. Mit entsprechend gewaltigen Teleobjektiven „bewaffnete“ Fotografen gelangen hier zu eigenartigen Motiven. Das Kunststück, das Anna-Kirchlein vor der mächtigen, gletscherumflossenen Kulisse des Glockners abzulichten, gelang dem Unterkärntner Naturfotografen Alois Schepal. Das Bild fand Aufnahme in Hans M. Tuschars Buch „Karawanken – Brücke und Bollwerk“.

Zeiten

 

Anwesen Ogris (Rauth) – Gipfel: gut 2 Stunden
Höhenmeter: etwa 700