Matschacher Gupf (1691 m)  
 

Allgemeines

Nicht gerade als Bergriese grüßt der Matschacher Gupf ins Rosen- und Bärental, ins Klagenfurter Becken. Doch die von einem Gipfel zu gewinnende Aussicht lässt sich durchaus mit jener vergleichen, die „promintere“ Karawankenerhebungen dem Wanderer schenken. Der Kotschna nördlich vorgelagert, zeigt sich der Matschacher Gupf (1691 m) als bewaldete Pyramide.

Der Matschacher Gupf ist – wie die in der Nahe befindlichen Sinacher Gupf und Singerberg – ein Dorado für Schneerosen. An den beschriebenen Routen blühen im Frühling, häufig auch schon im Winter, Zehntausende weiße, weißrötliche und rötlichviolette Sterne.

Bei der Schneerose (Christrose, Helleborus niger) handelt es sich um ein – giftiges – Hahnenfußgewächs. Im Altertum galt die Wurzel, in Wein gekocht, als verlässliches Mittel gegen Geisteskrankheiten. Ein mittelalterlicher Autor stellt in einem Kräuterbuch fest: „Die schwarze Nießwurz (=Schneerose – Anm. d. Verf.) purgiert stark die schwarze Gall und Melancholey. In der Volksmedizin wird die abgekochte Wurzel der Schneerose immer noch als Brech- und Abführmittel sowie gegen Wassersucht und Harnverhalten verwendet. Vergiftungen machen sich mit Schwindel, Schluckbeschwerden, Durchfall oder gar Kreislaufzusammenbrüchen bemerkbar. In frischem Zustand verströmt der Wurzelstock einen scharfen, ranzigen Duft, der zum Niesen reizt. Von Paracelsus stammt die Behauptung, das Gift der Schneerose sei so stark, dass es den Tod von Pferden herbeiführen könne.

Die Schneerose ist eine Verwandte von Akelei und Trollblume, die in den Karawanken ebenfalls häufig vertreten sind. Im Loibltal hat sich eine mit zerschlitzten Blättern versehene Sonderform herausgebildet. Der Schauapparat der großen Blüte wird von den fünf, nicht selten reiß weiß gefärbten Kelchblättern gebildet. Die Samen sind mit einem Ölkörper ausgestattet – Leckerbissen für Ameisen, die ihn verschleppen und damit verbreiten. Als „Samentransporteure“ gelten auch Schnecken.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über Feistritz i. R. durch das Bärental zur Stouhütte (960 m).

Tour

Auf breiter Forststraße, die ein gutes Stück identisch ist mit einem Abschnitt des Karawankenwanderweges, Kärntner Grenzweges und Südalpinen Weitwanderweges, in vorerst angenehmer Steigung zur alten, aufgelassenen Schule, die der ehemalige Präsident der Kärtner Ärztekammer und Kinderfachart, Obermedizinalrat Dr. Hadmar Sacher, in ein Wohnhaus verwandelt hat. In der Nähe (kleiner Umweg) befindet sich die idyllisch gelegene, schmucke Kapelle von Neu St. Michael. Die alte Schule „rechts“ liegen lassend, lenkt man die Schritte nunmehr in Richtung Alt St. Michael (1142 m), eine aus den Anwesen Jurz und Plautz bestehende, von einer hübschen Alm umrahmte Ansiedlung. Eines der Häuser ist vor Jahren einem Brand zum Opfer gefallen. Schöner Blick zum formvollendeten Gipfelkegel. Ein kurzes Stück noch auf dem breiten Weg entlang und bei einem Gatter schließlich nach „links“ (Nordnordwesten) in den Wald. Der mehrmals eine Forststraße kreuzende Steig windet sich nun, allenthalben Steilgeländer überwindend, zum Südostkamm des Matschacher Gupfs hinauf. Der Gipfel breitet sich als baumfreie, ebene Wiese aus. Kreuz und eine Bank laden zum Verweilen ein.

Abstiegsvariante über den Gipssattel (1453 m). Vom Gipfel sehr steil zum Waldsattel hinab und auf markiertem Weg durch den dichten Wald nach Alt St. Michael, wo der von Neu St. Michael bzw. der Stouhütte heraufziehende Weg einmündet.

 

Charakter der Tour

Leicht. Durchgehend markiert. Der Abstieg zum Gipssattel ist zwar sehr steil, aber nicht ausgesetzt. Prächtige Aussicht; im Vordergrund manch ein Gipfel der Karawanken-Hauptkette; der Blick reicht bis in den Nationalpark Nockberge und in die Hohen Tauern.

Zeiten

 

Stouhütte – Matschacher Gupf 2 Stunden
Höhenmeter 731