Lärchenberg (2081 m)

Allgemeines

Von Norden, etwa vom Koschutahaus (1279 m) aus betrachtet, kommen die imposanten Wandbildungen des 2081 Meter hohen Lärchberges nicht besonders zur Geltung, der vorgelagerte Lärchenturm (1960 m), eine den Kletterern vorbehaltene Felsgestalt, verdeckt ihn. Auch der Lärchenberg (Zahodni vrh Macesje) weist keinen leichten Nordzugang auf. Nach Süden fällt er in steilen, felsdurchsetzten Schrofenhängen ab; unproblematisch ist der Gipfel von der Skarbina aus (siehe die zwei den Hainschturm betreffenden Kapitel) oder von Osten her (Koschutnikturm) zu besteigen.

In einer der Nordrinnen des Lärchenberges kam es vor Jahren zu einer fürchterlichen Alpintragödie. Ein gut ausgerüstetes Bergsteigerehepaar verfehlte beim Abstieg die richtige Schlucht und gelangte in unübersichtliches Gelände. Statt umzukehren und nach der Markierung Ausschau zu halten oder angesichts des zur Neige gehenden Tages zu biwakieren, entschlossen sich die beiden zu einem Abseilmanöver. Ein Hilfsseil wurde aus dem Rucksack geholt und – knapp oberhalb eines Felsabsatzes – an einer Latsche verankert. Als sich die Frau der Reepschnur anvertraute, brach die Latsche aus dem Geröll, die Bergsteigerin stürzte ab und blieb tot am Wandfuß liegen. Dem verzweifelten Mann gelang es, seilfrei die Wand abzuklettern. Angesichts der zerschmetterten Frau war es um seine psychische Verfassung vollends geschehen: Er holte sein Taschenmesser hervor und erstach sich neben der Leiche.

Über die Ersteigung des durch eine schaurige Schlucht und Scharte vom Lärchenberg getrennten Lärchenturmes berichtet Hans M. Tuschar in „Karawanken“ – Brücke und Bollwerk“. Sie erfolgte 1011 und gelang dem Trio Anton Matjevic, Wolf Orsini-Rosenberg und Forstmeister Lexer. Über die Erstbesteigung des Lärchenberges ist nichts bekannt.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Mit Pkw über Zell-Pfarre bzw. Mautstraße zum Koschutahaus („Naturfreunde“-Haus).

Tour

Vom Koschutahaus durch Wald, vorläufig den zum Koschutnikturm führenden, schottrigen Steig verfolgend, zur hellen Großalm. Hier zweigt ein Weg scharf nach „rechts“ zu den Wänden der Koschuta ab. Man gelangt, den Markierungen folgend, unter die Felsen der Breitwand, Mittelwand und des Lärchenberges. Bald öffnet sich der düstere Schlund der den Lärchenberg vom Lärchenturm trennenden Schlucht. In der Nähe Übungsgelände der „Naturfreunde“. Die Schlucht ist sehr steil. Die vorhandenen Steigspuren vermitteln nicht allzu großen Halt. Steinschlaggefahr! Der Aufstieg gestaltet sich mühsam; es gilt vorerst, die in etwa 1880 Meter Höhe gelegenen Lärchenscharte zu erreichen. Ab Scharte wieder Steig. Über Serpentinen und eine letzte Schuttrinne nach Westen. Ein Grasrücken bildet die – leichte – Schlussetappe.

 

Charakter der Tour

Nicht leicht, sehr mühsam. Keine Wandertour! Steinschlaghelm aufsetzen! Alpinerfahrung und absolute Trittsicherheit erforderlich. Schwieriger als die Koschutnikturm-Ostschlucht. Falls Schnee und Eis die extrem steile Lärchenbergschlucht auskleiden, was durchaus noch im Frühsommer möglich ist, höchste Vorsicht walten lassen! Die Route ist markiert. Aus der Gipfelperspektive betrachtet, ragt der deutlich niedrigere Lärchenturm wie eine Nadel aus dem riesigen Kar.

Zeiten

 

Naturfreundehaus – Gipfel: 2 ½ Stunden
Höhenmeter etwa 800