Kosmatitza (1659 m)

Allgemeines

Wenn es still wird in den Karawanken, die Wandersaison vorüber ist, vielleicht schon der erste Schnee in Karen und auf Alpen schimmert, erhält manch ein Gipfel „Gewicht“, den man im Sommer als zu „gering“ eingestuft hat. Die 1659 Meter hohe Kosmatitza ist ein solcher. Den Ostabfällen des Kosiaks vorgelagert, ragt sie über den wilden Strugarzagraben – als netter, bewaldeter Gupf, der nicht nur die spektakulären Vertatsch-Wände ins Blickfeld rücken lässt, sondern auch hübsche Blicke in das Bodentag freigibt. Und noch einen Vorteil vermittelten eine liegende, sich im Osten auftürmenden Riautza (1789 m) führende Route einsichtig. Was von gewisser „strategischer“ Bedeutung sein mag, weil der vom Bodental (Märchenwiese) auf die Riautza gelegte Weg manch eine Orientierungs-Unsicherheit provoziert. Geographisch betrachtet stellt die Kosmatitza die höchste Erhebung jenes Kammes dar, der das Bodental von der Strugarza trennt. Die Besteigung ist leicht und kurz. Im Winter ist die Kosmatitza ein relativ häufig frequentiertes Ziel von Schibergsteigern. Die kurze Abfahrt vom Gipfel zur Märchenwiese hinab führende Etappe lässt – aufgrund ihrer Steilheit und reichen Ausstattung mit Unterholz – Wünsche offen.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über Windisch Bleiberg in das Bodental und, am Gasthof Sereinig vorbei, zum Bodenbauer (1056 m). Parkmöglichkeit.

Tour

Vom Bodenbauer auf breitem, bezeichnetem Weg in den Wald Richtung Märchenwiese. Bevor die berühmte Einebnung und damit der Talabschluß, eines der schönsten Schaustücke der Karawanken, erreicht wird, nach „rechts“ abbiegen und, gemächlich höher gelangen, knapp am Hang entlang in die Karweitung. Der Wald lichtet sich, Fichten weichen Erlen und Latschen; eine Wegverzweigung tut sich auf (siehe auch Kapitel „Bielschitza-Karvariante“). Man entscheidet sich für den „rechten“, zur Ogrisalm und Stinze (versicherter Steig) führenden Ast. Zur Alm durch schönen, hellen Wald; der Steig schmiegt sich mehrmals in langgestreckte, muldenartige Vertiefungen; knapp vor dem Ziel leuchten die Kare des Kosiak-Ostabfalles durch das Geäst. Abermals Wegverzweigung; man hält sich „rechts“. Ein der Ogrisalm vorgelagerter, mit Quelle ausgezeichneter und Trog versehener Boden wird gequert, noch ein paar steinige, harmlose Höhenmeter gilt es zu bewältigen, und schon breitet sich die herrliche Ogrisalm vor dem Wanderer aus. Zum Gipfel nur noch etwa 20 Minuten; der sanft nach oben führende Weg (Steigspuren) ist nicht zu verfehlen. Kein Kreuz ziert das kleine, von uralten Fischten umschlossene Gipfelplateau.

 

Charakter der Tour

Leicht. Halbtagestour. Sehr gut markiert. Die von einem – zumeist verschlossenen – Privathüttchen bewachte Ogrisalm ist ein Blumenparadies. Die herrlich gelbe, leicht giftige, mit großen Kugelblüten auf sich aufmerksam machende, vom Tal bis in die alpine Stufe Verbreitung findende, teilweise geschützte Trollblume (Trollius europaeus) nickt im Sommerwind, und mehrere Enzianarten, darunter der Gelbe Enzian (Gentiana lutea) sowie der Pannonische Enzian (Gentiana pannonica), haben hier ein Refugium gefunden. Der Gelbe Enzian wird bis eineinhalb Meter hoch, die Blüten des Pannonischen leuchten violett und sind mit dunklen Punkten versehen. In der Nähe der Ogrisalm, am zur Klagenfurter Hütte führenden Steig, wiegt sich der ebenfalls hochwachsende Schwalbenwurzenzian (Gentiana asclepiadea).

Zeiten

 

Bodenbauer – Kosmatitza: etwa 2 Stunden
Höhenmeter 603