Klagenfurter Spitze (2116 m)

Allgemeines    

Die Erstbesteigung der 2116 Meter hohen Klagenfurter Spitze erfolgte relativ spät – am 25. August 1907. Ein Datum, eine Jahreszahl, die darauf hindeuten, dass es sich bei der abenteuerlich gefurchten Felsburg um einen Kletterberg handelt. 1926 versuchte der renommierte Wiener Alpinist Alfred Horeschowsky die Klagenfurter Spitze, jener „Horesch“, der zwei Jahre später mit dabei war, als der 6650 Meter hohe Illampu (Bolivien) im Zuge einer Alpenvereins-Expedition erstmals erstiegen wurde. Gemeinsam mit Julius Gallhuber, Franz Piekielko und Mitzi Klinger entriss Horeschowsky auch dem Nordgrat der Klagenfurter Spitze die Jungfräulichkeit. Die erste Winterbegehung der nach dem Wiener benannten Horeschowsky-Kante erfolgte im Winter 1941/42 durch Rudi Kleinhansl, Lois Jurath und Otto Umlauft. Rudi Kleinhansl wurde später zur Legende – als nimmermüder Bewirtschafter der Klagenfurter Hütte. Otto Umlauft strebt nicht nur in alpinistischem Sinne nach Höherem. Seine von großen Idealismus beseelten Interessen sind auch im Sternenreich angesiedelt; der weithin bekannte Amateurastronaut ist Mitbegründer der Klagenfurter Volkssternwarte und des Klagenfurter Planetariums.

Neben Kletterrouten der verschiedensten Schwierigkeitsgrade bietet die Klagenfurter Spitze auch dem bergsteigerischen „Normalverbraucher“ einige Möglichkeiten.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Klagenfurter Hütte (1664 m)

Tour

Vier – von schaurigen Wänden „gerahmte“ „Normalwege“ führen auf den mit zwei Kreuzen versehenen Gipfel der Klagenfurter Spitze. Auf einem der Kreuze ist die Aufschrift „Berg und Erinnerungen bleiben“ zu lesen. Es wurde im Mai 1975 von Idealisten auf den Berg geschleppt. Unter ihnen der vollblinde St. Veiter Klassebergsteiger Norbert Frühstück, der – umhüllt von schwärzester Nacht – die höchsten Berge Europas und Südamerikas erklommen hat. Nachfolgend Beschreibung eines relativ „bequemen“ Weges auf die Klagenfurter Spitze.

Von der Hütte, wie im einführenden Hochstuhl-Kapitel beschrieben, in den Bielschitzasattel (1840 m). Man folgt also dem zum Hochstuhl führenden Weg, steigt nach Passieren der Gamsgrube einige Meter ins Kar ab und verlässt nach etwa 200 Metern den markierten Steig nach „!rechts“, um – beliebig – etwa 50 Höhenmeter zu einer zwischen Edelweißspitze (1995 m) und Klagenfurter Spitze befindlichen Scharrte aufzusteigen. Allein schon die Aussicht von der Scharte aus ist beeindruckend –im Südwesten baut sich de riesige Geröllkessel des Hochstuhls auf, und unter den imposanten Nordkarren der Klagenfurter Spitze schimmert die Matschacher Alm mit ihrem „gesellschaftlichen Zentrum“, der Klagenfurter Hütte, über die sich der Kosiak mit seinen weiten Matten erhebt.

Der weitere, nunmehr wieder markierte, sehr steile Anstieg setzt direkt in der Scharte an. Klarer Routenverlauf, wenngleich streckenweise nur Steigspuren vorzufinden sind. Kurz vor den Gipfelblöcken höchste Vorsicht: An einer Stelle, die gefährlich wird, wenn man die falsche Richtung einschlägt, unbedingt nach „rechts“! Man zwängt sich durch ein winziges Schärtchen –nur noch eine kleine, ganz leichte Kletterei und schon ist die Besteigung der Klagenfurter Spitze geschafft.

 

Charakter der Tour

Für halbwegs Geübte nicht allzu schwierig. Im Gipfelbereich eine ausgesetzte Stelle. Ab Scharte sehr steil; rutschiges Geröll. Die Tour wird üblicherweise in Verbindung mit einem der Zustiege zur Klagenfurter Hütte unternommen.

Zeiten

 

Klagenfurter Hütte – Gipfel: um 2 Stunden
Höhenmeter: etwa 450