Klagenfurter Hütte (1664 m)
Allgemeines
Die vor imposanter Felsarena in 1664 Meter Höhe errichtete Klagenfurter Hütte hat mehreren Generationen von Bergsteigern den Zugang zum Hochstuhlmassiv erleichtert. Der Gedanke, auf der Matschacher Alm ein Schutzhaus zu errichten entwickelte sich im Jahre 1894 – über zwei Jahrzehnte nach der Gründung der Sektion Klagenfurt des Alpenvereines. Der Grund wurde gepachtet, die Pläne besorgte Baumeister Eduard Hübl. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 16. September 1906. Schon im darauffolgenden Jahr schritten 1100 Bergbegeisterte über die Schwelle des Alpenvereinsrefugiums.
1933 kaufte der Alpenverein den um das Schutzhaus gelegenen
Grund und ein großzügiger Aus- Und Zubau wurde vorgenommen. Am 18. Mai 1943
ereilte die Klagenfurter Hütte jedoch ein trauriges Schicksal: Im Zuge der
Kriegswirren ging sie in Flammen auf und brannte bis auf die Grundmauern
nieder.
Ebenfalls von Partisanen in Brand gesteckt wurden das der Sektion Klagenfurt des Alpenvereines gehörende Ursulaberghaus, die Bleiburger Hütte und die Bärentaler Jugendherberge. Auch andere Einrichtungen und Bauten der Sektion fielen dem Kriegswahnsinn zum Opfer. In der Festschrift zum hundertjährigen Bestand der Sektion heißt es dazu: „In den Wogen des Zusammenbruches wurden alle gesetzlichen und moralischen Schranken niedergerissen. Glocknerhaus, Fraganter Hütte, ja selbst die Kanzleiräume in Klagenfurt wurden aufgebrochen und geplündert. Das Vereinsvermögen wurde ein Opfer der Abschöpfungsmaßnahmen. Das totale Ende des Alpenvereines schien gekommen zu sein.“
Doch der Alpenverein erholte sich. 1950, anlässlich der
Jahresversammlung der Sektion Klagenfurt, erfolgte der Beschluß zur
Wiedererrichtung der Klagenfurter Hütte. Ing. Sepp Pock lieferte die Pläne und
bildete gemeinsam mit Walter Pleunigg und Otto Umlauft den Bauausschuß. 60.000
Schilling stellten das Anfangskapital dar; ein Kredit in Höhe von 100.000
Schilling wurde erkämpft, eine Bausteinaktion ins Leben gerufen. Am 5. Oktober
1952 war die Hütte fertig.
Anfahrt/Ausgangspunkt
Mit Pkw über Windisch Bleiberg zum in etwa 1000 Meter Seehöhe befindlichen, sehr bekannten Gasthof Sereinig. Bis hierher auch Busverbindung. Wer eine Stunde zu sparen gedenkt, fährt, am Gasthof vorbei, ein kurzes Stück weiter ins Bodental. Nach wenigen Metern „rechts“ abbiegend über eine Brücke. Dem immer noch asphaltierten Sträßchen entlang zu einem Bauernhof, durch das Anwesen hindurch und, nun deutlich Höhe gewinnend, an einigen Wochenendhäusern vorbei und schließlich – Ende des Asphalts – scharf nach „links“ und auf ruppigem Weg noch ein paar Meter bis zu einem Schranken. Möglichkeit zum Parken. Beginn des Naturschutzgebietes. „Rechts“ große, schöne Wiese.
Tour
Auf Forstweg durch dichten Fichtenwald. Nach 20 Minuten herrlicher Blick ins Bodental hinab und nach vorne zur Vertatscha. Durch einen Graben zum oberen Rand des wilden Strugarza-Grabens mit seinen bizarren Erosionsformen. Bald wieder in dichteren Wald, ein kurzes, schottriges Stück bergab und gleich darauf auf einen Sattel. Ein Zaun wird überstiegen, und in wenigen Minuten ist die vor herrlichem Panorama ausgebreitete Ogrisalm (1560 m) erreicht. Eine kleine Hütte mit Bank lädt hier zur Rast. Die man genießen sollte – man befindet sich auf einem der schönsten Karawankenplätze. Einige Gehminuten unterhalb der Alm beginnt die Stinze, ein versicherter, die Ostflanke des Kosiaks querender Steig und anregendster Abschnitt des Weges zur Klagenfurter Hütte. Der Steig ist niemals schaurig ausgesetzt, erfordert aber doch einige Vorsicht. Nach Passieren der letzten Stahlseile steil zum kleinen, sich über das Vertatschakar erhebenden Matschacher Sattel (1714 m), von wo aus die Hütte binnen 15 Minuten zu erreichen ist.
Charakter der Tour Leicht. Großartige Karawankenszenerie. Ausgezeichnet markiert; der Südwanderweg 603 wird beschritten. Gut beraten ist, wer die Tour beim Sereinig beginnt. Zeiten
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