Kahlkogel (1835 m)

Allgemeines

„Als ich das erste Mal des Berges ansichtig wurde, staunte ich. Trotz des warmen Frühlingssommerwetters schien Neuschnee oben zu liegen. Als ich höher kam, klärte sich das Rätsel auf. Scharen weißer Narzissen überdeckten alle Bergwiesen. Narzissen in solchen Mengen, wie ich noch nie und nirgends eine Blume so reich vorherrschen gesehen habe. Narzissen ohne Ende“.

 Mit diesen Worten beschreibt Altmeister Dr. Julius Kugy, legendärer Erschließer der Julischen Alpen, der auch in den Karawanken zu Hause gewesen ist, den 1835 Meter hohen, über St. Jakob i. R. bzw. Jesenice aufragenden Kahlkogen. In den Karawanken gibt es mehrere Narzissendorados (siehe auch Kapitel „Bärentaler Kotschna“. Doch das mit Abstand üppigste Narzissenwunder birgt der Kahlkogel, den die Slowenen Golic nennen und den der Altösterreicher Kugy in seinem berührenden Buch „Aus dem Leben eines Bergsteigers“ ein schönes Denkmal gesetzt hat.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über den Loibl- oder Wurzenpaß in die langgezogene, sich über sechs Kilometer erstreckende, von der slowenischen Nationalstraße 1 durchzogene Industriestadt Jesenice (Aßling). Eine gute Verbindung bietet auch der Karawankentullen, dessen Südportal praktisch die „Eingangspforte“ bildet. Im westlichen Stadtteil Plavz, beim großen Zdavstveni-Gebäude (Gesundheitsheim), zweigt eine nordwärts führende, kurvenreiche Bergstraße ab. Nach etwa vier Kilometern Bergfahrt erreicht man die Streusiedlung Planina pod Golico bzw. das Dom pod Golico (Gasthaus). Ende des Asphaltbelages. Auf Schotterstraße eineinhalb Kilometer weiter bis zu einer Brücke (Hinweistafel „Golica, zwei Stunden“. „Links“ abbiegend über den Bach und ein paar hundert Meter auf steiler, enger Straße zu einem dunklen Gehöft (Hausnummer 42). Parkmöglichkeit. Während der Sommermonate hat hier – in rund 1000 Meter Höhe –eine Gastwirtschaft geöffnet, die bäuerliche Produkte und passablem Roten anbietet. Schöner Blick auf den Kahlkogel und zur Koca na Golici.

Tour

Die erste Etappe führt zur an der Südflanke des Kahlkogels in 1528 Meter Höhe gelegenen Koca na Golici. Das Schutzhaus ist verhältnismäßig neu; es wurde 1985 an der Stelle errichtet, wo sich die alte, im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kahlkogelhütte des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines befunden hat. Vom Gehöft über die steile Wiese rasch in den Wald. (Zur „richtigen“ Zeit, also etwa Mitte Mai bis Anfang Juni, breiten sich die „ersten“ Narzissenareale im Umkreis der Wirtschaft aus. Ober der Waldgrenze ist dann alles weiß. Ein bescheideneres Narzissenreich erstreckt sich an der nördlichen Seite des Kahlkogels, auf der Quadiaalm.)

 Auf breitem Weg zum knapp über der Waldgrenze thronenden Schutzhaus. Weiter auf die angenehm gewellten Südhänge und in die Nähe des breiten, den Kahlkogel vom niedrigeren Kravavk (1785 m) trennenden Sattel. Zum Gipfel nach „links“ (Westen). Auf dem breiten Gipfelrücken haben sich die Reste der zerstörten Kadilnikhütte des Slowenischen Alpenvereins erhalten. Der Kahlkogel vermittelt prächtige, weitreichende Aussicht. Im Spätwinter und Frühling bietet er Schibergsteigern Aufstiegsvarianten und Abfahrtsfreuden.

 

Charakter der Tour

Leicht. Durchgehend markiert. Beste Jahreszeit: Frühsommer und Herbst. An wolkenlosen Hochsommertagen ist die beschriebene Aufstiegsroute der prallen Sonne ausgesetzt. Unweit der Koca na Golici zweigt ein Steig nach Osten ab, auf dem – im Zuge einer langen Tagestour – die Bärentaler Kotschna (1944 m) und in der Folge Weinasch (2104 m) und Hochstuhl (2238 m) zu erreichen wären.

Zeiten

 

Gehöft – Koca na Golici: 1 Stunde
Koca na Golici – Kahlkogel: 1 Stunde
Koca na Golici – Kravavk: 45 Minuten
Höhenmeter: etwa 840