Hochturm (2066 m)

Allgemeines    

Der zehn Kilometer lange Koschuta-Zug wird im Westen von einer markanten Erhebung begrenzt, dem 2066 Meter hohen Hochturm (Veliki vrh). Ein typischer, nach Norden mit mächtigen Wänden abfallender, seine „schwache“ Seite dem Süden zuwendender Karawankenberg. Die im Süden, also auf slowenischem Staatsgebiet, ausgebreiteten Grashänge und Almen ermöglichen bei entsprechender Schneelage interessante Schitouren. Die Nordwest-Wände des durch den Hainschsattel (1701 m) deutlich von der Loibler Baba (1968 m) getrennten Hochturmes sind zum Exerzierfeld für slowenische Klassebergsteiger geworden. Der Hainschsattel eröffnet einen für trittsichere Wanderer nicht schwierigen Übergang zum Doppelgipfel der Baba; in nächster Nähe des Sattels beginnt auch ein durch die abenteuerlich zerrissene Nordwand führender markierter Klettersteig. Wer sich für die Begehung dieses Eisenweges entschließt, sollte allerdings absolut schwindelfrei sein. Der Zustand der Versicherungen ist durch Steinschlag, die Kraft des Frostet und die Mächte von Gewittern, die in den Karawanken ungeheure Intensität erreichen, in relativ rascher Folge Veränderungen ausgesetzt.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über den Loiblpaß nach Trzic. Das alte Neumarktl, in dem und in dessen Umkreis gute Gaststätten zum Verweilen laden, feierte 1992 das 500-Jahr-Jubiläum seiner Markterhebung. Durch Trzic Richtung Dolina bzw. Jelendol (siehe auch Kapitel „Hainschturm, Anstieg von Süden“). Beim ehemaligen Jagdschloß des Freiherrn Carl von Born, dem etwas düsteren Putrhof, zweigt eine Naturstraße nach Norden ab. Auf zu Beginn ruppiger, weiter oben wesentlich besserer Fahrbahn mehrere Kilometer durch den Wald. Auf etwas über 1300 Meter Höhe zweigt eine breite Schotterpiste nach „links“ (Westen) ab. („Geradeaus“ weiter geht es zur Pungrat-Alm.) Nach zwei Kilometern ebener Fahrt wird ein Haus erreicht. Parkmöglichkeit. Mitteilungstafeln weisen zum nahen Dom na Kofcah (1505 m). 1944 den Flammen zum Opfer gefallen, wurde die Schutzhütte bald wiederaufgebaut und bildet heute ein im Sommer gerne aufgesuchtes Ausflugsziel. Die bereits jenseits der Waldgrenze thronende Hütte ist vom erwähnten Parkplatz aus binnen einer halben Stunde zu erreichen. Knapp unterhalb des Schutzhauses, auf einer hübschen Waldlichtung, dämmert eine einsame Kapelle vor sich hin; der Autor vermutet, dass hier die erste Kofcah-Hütte gestanden ist.

Tour

Ab Hütte genau nach Norden. Die Markierung leitet über prächtiges Almgebiet. Der deutlich ausgeprägte Steig wendet sich bald nach „links“ (Nordwesten), gewinnt nun doch deutlicher an Höhe und quert die weiten Südhänge des Hochturmes. Einer Geländewelle folgt der nächsten. Rasch gelangt der Ansatz des Grates näher; unter ihm hinweg zum kleinen Gipfelaufbau und leicht auf den höchsten Punkt.

Die vom Hochturm gegebene Aussicht gleicht jener des Hainschturmes. Besonders eindrucksvoll ins Blickfeld gerückt sind Begunjscica und Vertatscha. Tief unter de Hochturm breitet sich das Klagenfurter Becken aus; die Sicht reicht bis zu den Hohen Tauern; weit im Osten schließen Kor- und Saualm das Panorama ab. Wer auf dem Hochturm ruht, hat aber auch Gelegenheit, den gewaltigen, phantastisch geschwungenen, sich zum Koschutnikturm hin erstreckenden Gratverlauf der Koschuta in Augenschein zu nehmen.

 

Charakter der Tour

Nicht schwierig, jedoch keine ausgesetzten Stellen. Eine ausgesprochene Genusswanderung.

Zeiten

 

Waldparkplatz – Kofcah-Hütte: 30 Minuten
Kofcah-Hütte – Gipfel: 1 ½ Stunden
Höhenmeter: etwa 800