Hochstuhl (Grüne Riese)
Allgemeines
Wenngleich sich die Grüne Riese, das gewaltige, von Weinasch und Hochstuhl begrenze Kar, am ehesten für den Abstieg vom höchsten Karawankenberg anbietet, wird sie von konditionsstarken Gehern auch für den Angtieg abenützt. Gutes Rufes erfreut sich die Grüne Riese unter den Schibergesteigern; sie gewährt nicht selten bis weit in den Mai hinein großartige Abfahrtserlebnisse. Das Attribut „grün“ verdankt das ausladende Kar, in dem sich alle paar Jahre mehr oder weniger mächtige Muren lösen, vermutlich einigen Latscheninseln.
Anfahrt/Ausgangspunkt
Siehe voranstehenden Hochstuhl-Kapitel. Es gilt, die sogenannte Karkurve zu erreichen.
Tour
Direkt aus der Karkurve ins Kar, wo allerdings nicht dem Hochstuhl-Klettersteig und damit praktisch der Falllinie des großen Kares gefolgt wird. Man hält sich „rechts“ (südwestlich) der zum bewaldeten Sporn führenden Serpentinen, steuert den breiten Fuß der – längst sichtbaren – Grünen Riese an. Über Blockwerk hinweg wird ein vorerst undeutlicher, später ausgeprägterer Steig betreten. Er führt – unter dem Fußpunkt des erwähnten Nordwandsporns – in die Grüne Riese, die nun zu einer langen, sehr beschwerlichen Reise einlädt. Eine Reise, für die an einigen Stellen das alte Bergsteigermotto „Einen Schritt vor, zwei zurück“ herhalten könnte. An einer der länglichen Latscheninseln so lange nach oben, bis sich rechter Hand eine vor einer Steigspur ausgewiesene Durchschlupfsmöglichkeit bietet. Durch den Bewuchs und in der Folge ein kurzes Stück am „linken“ Latschenufer höher zu einer nach „rechts“, über gröberen Schotterwerk verlaufenden Querung. Die Querung läuft vor größeren Steinblöcken aus, auf denen der Verfasser einen kleinen Steinmann errichtet hat und denselben gelegentlich erneuert.
Ein Blick nach oben lässt jetzt erkennen, dass der anstrengendste Teil des Unternehmens bevorsteht – Schotter, Schotter. Aber auch dieser nimmt ein Ende, zumal sich Trittspuren und manchmal ein verwaschenes Gamssteigl des Hochstuhlbesteigens erbarmen. Zuletzt sehr steil durch eine der ausgeprägteren Rinnen auf den Kamm, wo ebenfalls ein vom Verfasser am Leben erhaltener Steinmall Wache hält. „Rechts“ zum Weinasch, „links“ –über das sogenannte Dach- zum Hochstuhl, den seit Juli 1989 ein neues Kreuz ziert.
Ein 1980 errichtetes Gipfelkreuz ist einem gefährlichen Felssturz zum Opfer gefallen; ein Teil des Gipfels kollerte in die Tiefe. Die Idee, ein Nachfolgekreuz zu schaffen, kam einer um den „matterhornerprobten“ Klagenfurter Bergsteiger und Naturfreund Valentin Korenjak gescharten Idealisten-Gruppe. Alpenvereinssektion Klagenfurt, Bergrettungsleute, das Bundesheer und der tüchtige Wirt der Klagenfurter Hütte, Frieds Mak, haben sich ebenfalls in den Dienst der mit viel Schweiß verbundenen, sympathischen Aktion befasst. Das mit der Aufschrift „Gipfel der Freundschaft“ versehene Kreuz wurde übrigens nicht exakt am höchsten Punkt angebracht, sondern 30 Meter davon entfernt und damit etwas tiefer.
Charakter der Tour Nicht schwierig, aber sehr, sehr mühsam. Bei Vereisung ist auf den letzten Metern vor dem Kamm große Vorsicht angebracht. Die Grüne Riese ist nicht markiert, doch eindeutige Routenführung gegeben. Zeiten
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