Hochstuhl (2238 m)

Allgemeines

Dem Hochstuhl (slowenisch = Stol, Stou) kommt in mehrfacher Hinsicht Bedeutung zu. Er ist das Haupt der nach ihm benannten, sich vom Bärensattel (1681 M) bis zur Loiblpaßhöhe (1367 m) erstreckenden Untergruppe der Karawanken, und er repräsentiert den höchsten Karawankenberg (2238 m). Allenthalben als „König der Karawanken“ angesprochen, zeigt er den typischen Aufbau des Grenzgebirges, indem er nach Norden zu mit zerfurchter, brüchiger, in zahllose Rinnen und Schluchten gegliederter, 500 Meter hoher Wand abfällt, während im Süden und damit auf slowenischer Seite zwar steile, doch gut begehbare Grad- und Schroffenhänge zum Gipfel leiten. Über die früheste Erschließung ist nichts bekannt, unter den ersten, die das „Dach der Karawanken“ betraten, befanden sich gewiss Wanderer oder Hirten. Die erste touristische Besteigung nahm im Jahre 1794 Graz Franz Josef von Hohenwart vor. Nachfolgend Beschreibung des abwechslungsreichen, die Klagenfurter Hütte tangierenden Normaleweges.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Die „Basislager“ für eine Hochstuhltour bietet die in mitten prachtvoller Gebirgsszenerie befindliche, traditionsreiche Klagenfurter Hütte (1664 m). Mehrere Wege führen zu ihr. Auf Grund seiner Lage und Bedeutung ist dem Alpenvereinsrefugium ein eigenes Kapitel gewidmet. Hier nur soviel:

Zugstiegsvariante Nummer eins verläuft durch das Bärental (Abfahrt bis zu einem unter der Johannsenruhe, 1226 m, geschaffenen Parkplatz. Auf dem Teilstück Gasthaus Stouhütte – Parkplatz ruppige Naturpiste. Vom Parkplatz aus knapp einen halbstündigen Aufstieg zur Hütte).

Variante zwei beginnt im Bodental (Hasthaus Bodenbauer, 1056 m; zweistündiger, die berühmte Märchenwiese berührender und den sogenannten Karweg benützenden Hüttenanstieg. Weitere Möglichkeit: Wo der Karweg beginnt, nicht ins Vertatschakar (Südwesten), sondern den nach Nordwesten abzweigenden, zur Ogrisalm (siehe unten) ziehenden Steig benützen.

Die dritte Variante setzt relativ hoch über dem Bodental an (Anfahrt über das Gasthaus Sereinig; in der Folge den – hier asphaltierten – Südwanderweg 603 benützend bis zu einem knapp vor einem Schranken befindlichen Parkraum). Von erwähntem, kleinen Parkplatz durch Wald zur herrlich gelegenen Ogrisalm (1560 m) und über den versicherten Stinzesteig zur Klagenfurter Hütte.

Über sämtliche Varianten der Aufstiege zur Klagenfurter Hütte gibt die Österreich Karte 1:25.000 Windisch Bleiberg (Nummer 211) Auskunft.

Tour

Von der Klagenfurter Hütte über Almboden Richtung Bielschitza (1958 m). Durch ein kleines Waldareal, und schon befindet man sich auf dem schottrigen, von der Hütte gut zu sehenden, zum Bielschitzasattel führenden steigen Steig. Einige Stahlseile helen über – keineswegs bedrohlich ausgesetzte – Felsbarrieren hinweg; rasch ist der Sattel (1840 m) und damit die Staatsgrenze erreicht. Inmitten großartiger Karawankenszenerie nun am Rand der Gamsgrube (markanter Geländetrichter) zu einem kleinen Einschnitt, der Eingangspforte zu den von den Edelsweißspitzer, der Klagenfurter Spitze, dem Hochstuhl und Srednji vrh in gewaltigen Schuttströmen herabfließenden Karren. Auf Steigspuren (und –erlaubterweise- slowenischem Staatsgebiet) sehr mühsam durch den grandiosen Geröllkessel auf den Kamm, von wo aus binnen weniger Minuten die Preschern-Hütte, Pre´sernova ko´ca, 2172 m) zu erreichen wäre. Zum Gipfel indes nach „rechts“; er ist –über gutmütige Schrofen- zum Kamm aus binnen knapp 20 Minuten zu erreichen.

 

Charakter der Tour

Eine der großartigsten Karawanken-Unternehmungen. Leicht, aber Kondition erforderlich. Keine ausgesetzten Stellen. Herrliche Tief- und Weitblicke vom Gipfel. Wie bei allen grenzüberschreitenden Karawankentouren sollte ein Ausweisdokument mitgeführt werden.

Zeiten

 

Hüttenanstiege: je nach Variante bis zu 2 Stunden
Klagenfurter Hütte – Sattel: ¾ Stunde
Bielschitzasattel – Gipfel: 1 ½ Stunden
Höhenmeter ab Hütte: etwa 580