Hochobir (Nordanstieg)

Allgemeines    

Ausdauernde Wanderer besteigen den 2142 Meter hohen Hochobir von Norden (Wildenstein). Wer vom Gipfel aus zu Tal blickt, dem ist ein großer Teil jenes Kärntens geschenkt, das Josef Friedrichi Perkonig, geboren am 3. August 1890 in Ferlach, gestorben am 8. Februar 1959 in Klagenfurt, in „Bildnis eines Landes“ liebevoll beschrieben hat. Darin heißt es: „Der liebe Gott scheint dieses Kärnten in einer kuriosen Laune erschaffen zu haben, in einem kleinen Lande wollte er auf schmalem Raum alle Formen beisammen haben: Gebirge, Firne, Ebenen, Hügel, Flüsse, Seen, Moore, Dörfer, Städte, nur das Meer fehlte; ahnen aber kann man es im Silberdunst, wer an reinen Herbsttagen von südlichen Gipfeln in die mittägliche Ferne hinabspäht. Auf einem Berge der Landmitte erfahren es die Augen, wie Kärnten von Westen gegen Osten allmählich abfälle, es ist ein Gewoge von Abend gegen Morgen in die Hügel im Unterlande hinein, die Gewässer und Wetter ziehen dieser Abdachung nach, und in dieser Richtung muss man hie rauch wandern. Es ist, als öffnete sich langsam eine verkrampfe Faust, schließlich ist sie nur noch eine flache Hand, bereit zu schenken, ja zu verschwenden.“

Der vom Dichter angesprochenen „Gotteslaune“ scheint denn auch eine mächtig am Nordfuß des Hochobirs rauschende Naturkostbarkeit entsprungen zu sein: der Wildensteiner Wasserfall. Sucht man den Hochobir auf der nachfolgend beschriebenen Route auf, gelangt das 52 Meter hohe, 1962 unter Schutz gestellte Karawankenjuwel bald in Sicht.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über St. Margareten i. R., Gallizien oder Miklauzhof nach Wildenstein (459 m), wo man beim weithin sichtbaren Gasthof Zenkl von der Hauptstraße abzweigt und 500 Meter in südliche Richtung fährt. Parkplatz beim Gasthaus „Zum Wildensteiner Wasserfall.“

Tour

Beim Gasthaus öffnet sich ein zum Wasserfall und in der Folge auf den Hochobir führender, markierender Steig. Es gelten mehrere Markierungsnummern; man befindet sich auf dem „Eisenwurzen-Weitwanderweg 08“, der Österreich von dessen nördlichstem Ort, Rottal bei Litschau, bis zum Kärntner Seebergsattel durchzieht. Über von starken, freiliegenden Fichtenwurzeln „vernetztem“ Waldboden, dann und wann künstliche Stufen benützend, binnen 15 Minuten zum Wasserfall, wo man sich nach „rechts“ wendet. Der Steig wird sofort äußerst steil, und insbesondere bei Nässe bedient man sich gerne des hier gespannten fingerdicken Seiles. Nach weiteren 15 Minuten wird eine Forststraße erreicht, überschritten und abermals ein Waldstück durchmessen. Wiederum auf eine Forststraße gelangend, hält man sich „links“ (Hinweistafel: „Obir, vier Stunden“). Etwa eine Viertelstunde, Gipfelsicht genießend, auf dem Güterweg entlang und schließlich an deutlich gekennzeichneter Stelle in die steil abfallenden Westausläufer des Vielspitz (1623 m). In wildem, aber niemals ausgesetztem Waldgelände, eine SteilStelle in die steil abfallenden Westausläufer des Vielspitz (1623 m). In wildem, aber niemals ausgesetztem Waldgelände, eine Steilstufe nach der anderen meisternd, zu einer kleinen, von einem trockenen Bachbett dominierten Lichtung. Wegteilung und Hinweistafel: „rechts“ zur Jagoutzalm bzw. zum Freibach-Stausee, „links“ zum Hochobir. Über einen düsteren, engen und feuchten Graben hinweg wird eine selten schöne Waldwiese erreicht. Man überschreitet sie, gelangt in hellen Buchenwald und – einmal mehr eine Steilstufe überwindend – auf einen kleinen Sattel. Von hier ist es nicht mehr weit zur gut 1700 Meter hoch gelegenen Seealm. Das Almgelände wird der Länge nach überschritten. Von „links“ Einmündung des markierten, von der Eisenkappler Hütte (1555 m) heraufführenden Steiges. Auf ihm, wie im Kapitel „Hochobir“ beschrieben, zum höchsten Punkt.

 

Charakter der Tour

Sehr schöne Wanderung im Herzen der östlichen Karawanken. Landschaftlich großartig, nicht schwierig, doch lang und anstrengend. Gut markiert.

Zeiten

 

Gasthaus – Wildensteiner Wasserfall: 15 Minuten
Wasserfall – Wegteilung Jagoutzalm: knapp 2 Stunden
Wegteilung – Seealm: 1 Stunde
Seealm – Gipfel: gut 1 Stunde
Höhenmeter: 1600