Hochobir (2142 Meter)

Allgemeines

Vor achtunggebietend dahingestreckter Koschuta-Kulisse aufragend, nimmt der 2142 Meter hohe Hochobir eine dominant-markante Position ein. Seiner weitreichenden Aussicht wegen im Schrifttum gelegentlich zum "Kärntner Rigi" erhoben, grüßt er als deutlich gegen das Klagenfurter Becken vorgerückter Gebirgsstock weit ins Land und bildet gemeinsam mit seinen Trabanten, dem Kleinen Obir (1947 m), Vielspitz (1623 m), Altberg (1552 m) und Kuhberg (2024 m) einen quasi "eigenständigen" Gebirgsstock.

1970 bestanden Pläne, den Hochobir ins Korsett einer Seilbahn zu zwängen; es kam dann aber nicht dazu. Unter Erschließungsdruck ist das Massiv von jeher gestanden. Der Obir bewahrte ein bedeutendes Bleirevier, dessen erste urkundliche Erwähnung in das Jahr 1771 fällt und von Papst Alexander III. stammt. 1845 wurde ein steinernes Knappenhaus gebaut - das spätere Rainer-Schutzhaus. Spuren uralter Schürftätigkeit sind im Massiv allenthalben noch vorhanden. Jährlich brechen Zehntausende Touristen von der nordwestlich Eisenkappels liegenden Unterschäffler Alpe zu einer phantastischen Reise ins Innere des Obirs auf; Stollen und Schächte des ehemaligen Bergbaues bilden gemeinsam mit einem weitverzweigten System von Tropfsteinhöhlen eine der bekanntesten Attraktionen Südkärntens. Ebenfalls gerne aufgesucht wird die im Jahre 1954 gebaute Eisenkappler Hütte (1555 m). Eine breite Straße führt zu dem von freundlichen Hüttenwirten bewirtschafteten Karawanken-Stützpunkt. Unweit des Gipfels stößt der Wanderer auf die Überreste des seinerzeitigen Rainer-Schutzhauses (2043 m), das, gemeinsam mit dem auf dem höchsten Punkt befindlich gewesenen Hann-Observatorium, den Wirren des Zweiten Weltkrieges zum Opfer gefallen ist.

Beim Hann-Observatorium, dessen in Bruchstücken vorhandenes Gerippe manch einen Obir-Wanderer vor ein Rätsel stellt, handelte es sich um die erste Wetterwarte der Alpen. Ihre - 1891 erfolgte - Errichtung geht auf Initiative des Wiener Meteorologen Univ.-Prof. Julius Hann zurück. Hann machte die Klimatologie zu einer weltumspannenden Wissenschaft, indem er begann, "die Daten der immer zahlreicher werdenden meteorologischen Landstationen zu sammeln, zu vergleichen und somit das Klima der ganzen Erde sowie die Wirkungsmechanismen der physikalischen Vorgänge in der Atmosphäre zu erforschen" (zitiert aus: "Der Sonnblick" von Reinhard Böhm). Der berühmte Meteorologe drückte weiters dem Sonnblick-Observatorium seinen geistigen Stemple auf; die Errichtung desselben ist allerdings dem aus Kärnten stammenden Rauriser Tatmenschen und Mäzen Ignaz Rojacher zu danken. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war die Sonnblick-Wetterwarte von der Schließung bedroht. Für ihren Fortbestand setzte sich insebsondere ein junger Journalist ein, der später zum Bestseller-Autor avancierte: Johannes Mario Simmel.

Anfahrt/Ausgangspunkt

In der Folge Beschreibung der von der Eisenkappler Hütte ausgehenden und damit kürzesten Obir-Tour. Zur Hütte führt die erwähnte, über 16 Kilometer lange Panorama-Straße(Maut). Sie zweigt im Ebriachtal von der Hauptstraße ab. Anfahrt über Bad Eisenkappel oder den Schaida-Sattel.

Tour

Man folgt der an der Hüttenwand angebrachten Hinweistafel. Ein Zaun wird überwunden und die Halde des aufgelassenen Bergbaues Seealpe betreten. Weiter über Almgelände und latschenbesetzte Areale zu den weithin sichtbaren, verwitterten Masten der ehemaligen zum Rainer-Schutzhaus führenden Telefonleitung. Schöne Sicht zum Gipfelstock. Auf breitem, schottrigem Steig zur Hüttenruine. Es zahlt sich kaum aus, an dem Gemäuer zu rasten - nur noch 15 Minuten zum Gipfel. Eines der zwei Gipfelkreuze ist dem Kärntner Patrioten Dr. Hans Steinacher gewidmet.

 

Charakter der Tour

Leichte, sehr für ein Familienunternehmen geeignete Halbtagswanderung. Hervorragend markiert. Beste Jahreszeiten. Frühsommer und Herbst.

Zeiten

 

Eisenkappler Hütte - Gipfel 1 1/2 Stunden
Höhenmeter 587