Hainschturm (Anstieg von Süden)

Allgemeines    

Von Norden, beispielsweise vom wild-idyllisch gelegenen Hornik-Gehöft, aus betrachtet repräsentiert der Hainschturm (2092 m) die gewiss imposanteste Berggestalt des westlichen Koschuta-Massivs. Gewaltige Wände fallen weit in die von den Bauern als „Gamsgärten“ bezeichnete Latschen-Region ab. Mächtiges Schluchtgeäder durchzieht die steinernen, dem Kletterer vorbehaltenen Formationen. Seine „schwache Seite“ besitzt der Hainschturm im Süden und somit auf slowenischem Staatsgebiet. Auch von hier ist der charakteristische, tiefe Einschnitt der Skarbina (Hainscharte) gut sichtbar und dient dem Hainschturm-Besteigern als hervorragende Orientierungshilfe.

Die Südroute vermittelt den leichtesten aller Hainschturm-Anstiege. Wem der Aufstieg von Norden (siehe voriges Kapitel) zu mühselig und lang ist, wird auf der slowenischen Seite sanfter angelegten Wanderreichtum vorfinden.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über den Loiblpaß nach Trzic (Neumarktl). Durch den Industrieort hindurch Richtung Dolina bzw. Jelendol. Das schmale, doch gut befahrbare Asphaltsträßchen drängt sich durch eine wilde Schlucht; ein Tunnel ist zu durchfahren. Man befindet sich im wilden, von Düsternis umfangenen Tal der Trziska Bistrica. Rasch ist die kleine Ansiedlung Dolina angesteuert, und ein kurzes Stück weiter unterstreicht das Jelendol-Schild, das man richtig „liegt“.

Jelendol ist ein langgezogenes, sieben Kilometer von Trzic befindliches Streudorf. Zentrales Gebäude: das ehemalige Jagdschloß des Freiherrn Carl von Born, der Putrhof. Der sanierungsbedürftige Bau taucht ein paar Meter nach dem erwähnten Jelendol-Straßenschild auf. Direkt vor dem grauen Schloss scharf nach Norden („links“) abbiegen und auf Schotterfahrbahn – die ersten Meter sind die schlechtesten – mehrere Kilometer und deutlich Höhe gewinnend durch den Wald. Vorläufiger Zielpunkt: die große Pungratalm (ca. 1460 m). Am „Ufer“ der ausgedehnten Alm Parkmöglichkeiten. Die Straße führt weiter zum – nicht bewirtschafteten – Planinski dom na Siji (1528 m), von wo aus binnen 20 Minuten die bekannte Kofce-Htte (Dom na Kofcah, 1505 m) zu erwandern wäre.

Tour

Von der Pungratalm (Holzhaus und ein Wirtschaftsgebäude) ist die Skarbina deutlich zu sehen. Der Steig beginnt unmittelbar hinter den _Almgebäuden. Rote Markierung. Rasch ist eine Waldstufe überwunden; man gelangt auf die vom Hainschturm abfallenden, grandios gewellten Wiesenhänge, kommt zur Scharte, deren Rand einen interessanten Parkplatz anbietet. Der Gipfel ist nun nicht zu verfehlen: Der Trichterrand der Skarbina, von der häufig ein kalter Luftzug heraufzieht, bleibt zurück; man hält sich „links“, also nach Westen zu, und erreicht alsbald den im vorigen Kapitel beschriebenen, harmlosen, sich durch bizarre Kalkinformationen windenden, zum Gipfel des Hainschturmes führenden Klettersteig. Die Aussicht vom Hainschturm umfasst praktisch die gesamten Karawanken; das Panorama umfasst auch die Steiner Alpen und fasst die Nockberge mit ein; der Blick reicht bis weit hinein in die Hohen Tauern.

 

Charakter der Tour

Leichte, auch nicht besonders Geübten zumutbare Bergtour auf einen begehbaren Karawankengipfel. Keine Orientierungsprobleme. Vorsicht bei Nässe! Bei Gewitter den Grat möglichst rasch verlassen!