Hainschturm (2092 m)

Allgemeines    

Wie die meisten „Karawankenautoritäten“ fällt der 2092 Meter hohe Hainschturm (Kladivo) in wilden, von abenteuerlichen Schluchten und Risssystemen durchzogenen, von der Erosion zernagten Wandformationen nach Norden ab. Und doch bietet das mächtige Bollwerk auch auf Kärntner Seite einen relativ leichten, jedem trittsicheren Wanderer zumutbaren Anstieg. Als Eintrittspforte ins wundersame, einsame Reich der Hochkare, Türme und Türmchen dient ein markanter Einschnitt, die östlich des Hainschturmes abziehende Skarbina (Hainscharte, 1869 m). Der oberste, äußerst steile und steinschlaggefährdete Abschnitt de weithin sichtbaren Rinnen wird heute nicht mehr betreten, sondern „links“ (östlich) auf einem über gutmütige Schrofen zum Grenzkamm führenden Steig umgangen.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Wer auf der beschriebenen Route den Hainschturm besteigen möchte, lernt eines der schönsten Karawankenareale, Zell-Mitterwinkel, kennen. Gute Auffahrtmöglichkeit bis zum ehemaligen Gasthaus Skarbina (Male-Bauer). Das schmale, kurvenreiche, im unteren Abschnitt asphaltierte Sträßchen zweigt von der Waidischer Landesstraße ab. Beim Male (1069 m, grandioser Blick in die Koschuta) Parkmöglichkeiten.

Tour

Vom Male-Bauern auf breitem Güterweg nahezu eben Richtung Pischenza-Sattel bzw. Koschuta-Haus. Herrlicher Blick in die malerische, unter dem waldreichen Pischenzasattel ausgebreitete Male-Alm (1232 m) erreicht. Der zum Koschutahaus führende Weg wird hier verlassen. Nun heißt es aufpassen: Der in unmittelbarer Nähe der Alm ansetzende, sich zur Skarbina windende Steig ist nicht ganz leicht zu finden. Um ihn „aufzustöbern“ wendet man sich auf der Male- Alm der Koschuta zu, betritt dichten Mischwald und stößt alsbald auf den guten deutlich ausgeprägten Bergpfad. Denselben benützend, gelangt man zur Waldgrenze und betritt das von der Skarbina herabziehende, sehr steile Kar.

Die folgenden 150 Höhenmeter sind anstrengend. Am „linken“ Rand des Hochkares sichtbar werdende Trittspuren verfolgend, erreicht man jedoch bald angenehmeres Gelände, in dem man, die imposante Kehle der Skarbina vor Augen, nach Osten ausweicht. Nun wieder prägnante Steig. Inmitten großartiger Karawankenszenerie über steile Schrofen (Vorsicht bei Nässe!) und versteckte Kare zum Grenzkamm. Auf dem Grat wendet man sich nach „rechts“ (Westen), und binnen weniger Minuten ist der sich eindrucksvoll öffnende Schlund der Skarbina erreicht. Die Schartenöffnung problemlos umgehend weiter nach Westen, dem von bizarren Trabanten und schroffen Graterhebungen umlagerten Hainschturm zu. Allenthalben erleichtern Stahlseile den weiteren, ausnehmend schönen, abwechslungsreichen Anstieg. Eine „Feststiege“ für Karawankenfreunde – nicht bedrohlich ausgesetzt, unschwierig zu begehen und doch zur Rechten und Linken herrliche Tiefblicke gewährend. Der griffige Kurzweil vermittelnde, kleine, sympathische Klettersteig mündet in den zersplitterten, reiche Aussichtsfreuden vermittelnden Gipfelaufbau des Hainschturmes.

 

Charakter der Tour

Für halbwegs geübte, ausdauernde und trittsichere Bergwanderer unschwierig. Die unterhalb der Skarbina ausgebreitete, mit einem großen roten Punkt markierte Karweitung ist mühselig zu begehen. Markierung: gut bis mangelhaft

Zeiten

 

Gasthaus Skarbina – Male-Alm: 1 Stunde
Male-Alm – Grenzkamm: 2 Stunden
Grenzkamm – Gipfel Hainschturm: 45 Minuten
Höhenmeter: 1023