Ferlacher Horn (1840 m)

Allgemeines    

Nicht zu den höchsten, aber zu den bekanntesten Karawankenbergen zählt das Ferlacher Horn – in alten Schriften als Heimstätte Saliger Frauen, kopfloser Geister und des sagenhaften wie auch historischen Königs Matthias corvinus ausgewiesen. Tief im Berg soll der König stumm an einer großen Tafel sitzen und mitsamt seinem Totenherr auf das Weltgericht warten. Dass König Matthias seiner von Dunkelheit umhüllten Beschäftigung gleichzeitig im Inneren der Petzen und einer Reihe anderer Berge nachgeht, bieten Sagensachwaltern keinen Anlass zu Irritation...

In Klettererkreisen ist eine beim Sechter (Nebengipfel) ansetzende und in den Westkamm des Hornes mündende Nordwandquerung ein Begriff – der Ho-Tschi-Minh-Pfad. Die Bezeichnung soll auf die gegebenen Tücken, auf Absturzfallen, auf Orientierungsschwierigkeiten aufmerksam machen. Die Erstbegehung der charakteristischen Nordflanke des Ferlacher Horn, für welche die Alpinschriftstellerin Lieselotte Buchenauer die hübsche Bezeichnung „Rosentaler Eigerwand“ kreiert hat, wird Viktor Bretterebner zugeschrieben (1935, siehe auch Kapitel „Vertatscha“; die erste Winterbegehung glückte Gerhard und Günter Tropper ein halbes Jahrhunert später, im März 1985.

Dem Wanderer bietet das Ferlacher Horn mehrere Aufstiegsmöglichkeiten. Jede Route präsentiert eindrucksvoll die vielfältigen Kräfte der Erosion. Manch eine „hohle Gasse“ tut sich auf, und jedes Jahr beweist der Frost aufs neue, dass es ihm ein leichtes ist, großflächige Wunden in hartes Gestein zu schlagen.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Mit Pkw oder Bus über Unterloibl zum an der Loiblpaß-Bundesstraße befindlichen uralten Gasthof „Deutscher Peter“ (702 m). Großer Parkplatz bzw. Bus-Haltestelle.

Tour

Ein paar Gehminuten oberhalb des „Deutschen Peter“ zweigt ein Weg nach „links“ (Osten) ab. Hinweistafel am Haus Loibltal Nr. 7. Durch einen schönen Graben ein Stück den Eselbach entlang. Interessante Felsauswaschungen im Bachbett. Ein Holzzaun wird überwunden; der Steig gräbt sich vorübergehend tief in das Erdreich ein. Nach Überschreitung eines (zumeist) trockenen Bachbettes folgt die erste Prüfung, ein steiler Waldanstieg. Eine von alten Fichten gerahmte Wiese wird betreten, bald steilt das Gelände abermals auf; schöne Ausblicke in die Koschuta lindern die mit mehr oder weniger rasantem Höhengewinn verbundene Mühe. Noch ein Aufschwung und noch einer; die in den Wald gelegten Serpentinen werden enger, schließlich tritt der Wanderer aber doch ins Helle, der lange Gipfelkamm ist erreicht. An ihm entlang, großartige Tiefblicke nach „links“ in die Nordwand auskosten, zum höchsten, von einem ausladenden Kreuz besetzten Punkt.

 

Charakter der Tour

Leicht, bei wenig Schnee auch im Winter (ohne Schi) möglich. Keine Orientierungsschwierigkeiten. Bestens markiert. Man befindet sich auf dem das Ferlacher Horn überquerenden Karawanken-Weitwanderweg. Im Frühjahr zieren Tausende von Schneerosen die Hänge des Ferlacher Horns, während im Sommer manch eine Orchidee zu finden ist und gegen die kältere Jahreszeit zu ein tiefroter bis orangefarbener Fliegenpilz nach dem anderen in den dunklen Fichten- und Buchenwäldern leuchtet.

Zeiten

 

„Deutscher Peter“ – Gipfel: 3 Stunden
Höhenmeter: 1138