Edelweißspitzen (1995 m)
Allgemeines
In einen Ost- und Westgipfel gliedern sich die zwischen Bielschitza (1958 m) und Klagenfurter Scharte (1924 m) befindlichen Edelweißspitzen. In mächtigen Wänden zur Klagenfurter Hütte abfallend, bilden die wild zerrissenen Formationen, Schluchten und Rinnen den bedeutenden Teil einer der gewaltigsten Felsarenen der Karawanken. Dass die zersplitterten, von manch einem Blitzschlag heimgesuchten Zinnen einsam bleiben, mag der Präsenz benachbarter, nun doch etwas höherer Gipfel zuzuschreiben sein. Die Edelweißspitzen werden gewöhnlich im Zuge einer Begehung der von der Bielschitza zur Klagenfurter Spitze reichenden, abenteuerlich zerklüfteten Grates besucht. Doch bilden sie durchaus ein „eigenständiges“ Tourenziel. Wer die mächtigen Nordwände der Edelweißspitzen erstmals durchstiegen hat, ist dem Autor nicht bekannt. Wohl aber hat er - nomen est omen - auf der Edelweißspitzen schon manch ein Edelweiß erspäht.
Anfahrt/Ausgangspunkt
Klagenfurter Hütte (1664 m). Anfahrt durch das Bärental; an der Stouhütte (960 m) vorbei und auf – holprigem – Güterweg bis zum knapp unter der Johannsenruhe (1226 m) von der Sektion Klagenfurt des Alpenvereines errichteten Parkplatz (Schranken). Vom Parkplatz Johannsenruhe ist die Klagenfurter Hütte in gut einer Stunde auf breitem Weg zu erreichen. Die Johannsenruhe stellt eine weite, flache Lichtung dar; Tisch und Bänke laden zum Verweilen. Zur Hütte der Markierung nach, in den Wald und Höhe gewinnend zur sogenannten Karkurve, wo der Hochstuhl-Klettersteig abzweigt. Zur Hütte auf dem nach wie vor breiten, sich zur Matschacher Alm (1628 m) hinaufschlängelnden Weg. Von der Alm aus könnte – leicht und binnen einer Stunde – der Kosiak (Geißberg, 2024 m) erklommen werden.
Tour
Von der Klagenfurter Hütte – wie in den Kapiteln „Hochstuhl“ und „Bielschitza“ beschrieben – in den Bielschitzasattel (Staatsgrenze, 1840 m). Jenseits des markanten Einschnittes werdet man sich nach „rechts“, den Südwesthängen der Edelweißspitzen zu. Die Gamsgrube, eine markante, trichterartige Vertiefung, bleibt „links“. Über begrastes Steilgelände (Vorsicht bei Nässe oder Vereisung!) wird binnen kurzem der Grat erreicht und – durch Latschen – ebenso rasch Nummer eins des Gipfelduos. Die letzten zwei Höhenmeter erfordern ein wenig Klettergeschick; mit einem herzhaften Klimmzug ist der keineswegs ausgesetzte Block jedoch rasch bewältigt.
Zum Westgipfel der Edelweißspitzen bleibt man dem Grat treu, das Gelände wird nun aber etwas schwieriger. Knapp vor die „Schwesterzinne“ hat die Natur eine schottrige Rinne gegraben, die von halbwegs Geübten leicht zu bewältigen ist. Großartige Aussicht. Ganz nahe die – ebenfalls doppelgipflige – Klagenfurter Spitze (2116 m) mit ihren zwei Gipfelkreuzen.
Charakter der Tour Nicht schwierig, doch Trittsicherheit nötig. Bis Bielschitzasattel gut, in der Folge schütter markiert. Beim Aufkommen eines Gewitters den Grat sofort verlassen! Geübte „machen“ Hochstuhl in einem Zug. Von der westlichen Edelweißspitze nicht ganz leicht zur Klagenfurter Spitze und alten Markierungen nach durch ausgesetzten Blockwerk weiter in eine Scharte, das sogenannte Fuchsloch, aus dem ein – steiler – Abstieg ins Hochstuhlkar bzw. obere Bärental hinab möglich wäre. Zum Gipfel des Hochstuhl geradeaus; durch eine steile, rutschige Schlucht werden der brüchige Kamm und binnen weniger Minuten der höchste Punkt erreicht. Zeiten
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