Bielschitza (Karvariante)

Allgemeines    

In „Bielschitza“ versteckt sich das Wort „weiß“. Im Zusammenhang damit verweist das Institut für Sprachwissenschaft der Klagenfurter Universität darauf, dass die Bergnamenformen des zweisprachigen Gebietes vielfach aus der slowenischen mundartlichen Aussprache zu erklären sind (Publikation „Österreichische Namensforschung“, Jahrgang 20). Und wer sich den 1958 Meter hohen Bielschitza von Osten her (Vertatschakar) oder Westen (Hochstuhlkar) nähert, hat tatsächlich einen „weißen“ Berg vor Augen – helles Kalkgestein. Der Aufstieg durchs Vertatschakar gilt allgemein als Winterroute, doch vermittelt er auch im Sommer ein schönes, wenn auch herzhaft anstrengendes Bergerlebnis. Vertatschakar; südlicher Klang, von Geheimnissen durchwoben, von sanfter Schwermut geprägt, Prunkgemach der Karawanken.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Über Windisch Bleibert ins Bodental und zum bekannten Gasthaus Bodenbauer (1056 m): Abstellmöglichkeit für PKW. Vom Bodenbauer aus ist ein beträchtlicher Teil des Aufstieges gut einsehbar.

Tour

Auf bezeichnetem Weg nahezu eben durch Wald Richtung Talabschluß und damit Märchenwiese (beliebtes, von der Tat „märchenhafter“ Lage gekennzeichnetes Ausflugsziel). Kurz vor der Wiese Abzweigung nach „rechts“; der Wald wird lichter, und auf leicht ansteigendem Steig wird der gewaltige Vertatschakessel erreicht. Wegverzweigungen: Der nach „rechts“ führende Steig leitet zur Ogrisalm hinauf, um in deren Nähe in den – versicherten – Stinzesteig zu münden. Im Umkreis setzt auch der sogenannte Karweg an, über dessen Serpentinen hinweg ebenfalls die Stinze und in der Folge die Klagenfurter Hütte zu erreichen ist. Beide Wege bleiben „rechts“ liegen; man wendet sich praktisch der Falllinie des Vertatschakares zu. Weglos, hin und wieder mildtätige Steigspuren benützend, über dich mächtigen, langen Geröll- und Blockteppiche nach oben. Die Orientierung ist leicht: „rechts“ die von der Stinze angeschnittenen Felsrücken, „links“ die gewaltigen, von Höhlen und Balkonen unterbrochenen Strebepfeiler der Vertatscha, vorne die bescheideneren, doch wild zerrissenen Ostabstürze der Bielschitza. In der Mitte des großen Vertatschakares bietet ein langgestreckter Felssporn Halt. An ihm vorbei zu einem Latschenareal; der Bielschitza-Aspirant befindet sich nun im steilsten Teilstück des Kares. Einige von Anstrengung eingenommene Minuten noch, und der – zur Rast einladende – Vertatschasattel (1845 m) ist erreicht.

Weiterweg zum Bielschitza-Gipfel: Wenige Meter jenseits des Vertatschasattels öffnet sich eine Latschengasse; sie führt unmissverständlich zum höchsten Punkt. Im Bereich eines in Gipfelnähe befindlichen kurzen Gratstückes ist etwas Vorsicht angebracht.

 

Charakter der Tour

Leicht, der Kardurchstieg gestaltet sich jedoch sehr anstrengend. Bis zum Kar und von Sattel an ausgezeichnet markiert. Die beschriebene Route birgt einen der Glanzpunkte für Winterbergsteiger. Im Frühling gerät Leben in das sonst so stille Vertatschakar. Schitourenzeit! Die große Tour, der große Gegensatz, das große Frühjahrsabenteuer. Am Vormittag die Vertatschakar-Abfahrt genießen, zu Mittag das wohlverdiente Bier beim Bodenbauer, am frühen Nachmittag ein paar Schwimmübungen im Wörther See. Das Klagenfurter Strandbad öffnet seine Pforten immerhin zur „Vertatscha-Winterszeit“. Vom Wasser aus ein Blick Richtung Kar. Verschwommen äußern sich die Karawanken am Horizont. Grünes Wasser, weißer Schnee – Kart´n is´lei ans...

Zeiten

 

Bodenbauer – Vertatschasattel: gut 2 Stunden
Vertatschasattel – Bielschitza-Gipfel: 20 Minuten
Höhenmeter: 902