Bielschitza (1958 m)

Allgemeines    

Zum Kranz der die Klagenfurter Hütte bewachenden, ohne besonderen Aufwand zu besteigenden Berge zählt die 1958 Meter hohe Bielschitza, über deren Schrofen und Felskörper – wie bei Weinasch (2104 m), Hochstuhl (2238 m), Klagenfurter Spitze (2116 m) und der zweigipfligen Edelweißspitze (1995 m) – die österreichisch-slowenische Grenze verläuft. In den kleinen Wandfluchten und Rinnen, an den Strebepfeilern und auf den Schrofenbalkonen der pyramidenförmigen Berggestalt hat der Literat Gustav Renker Spuren hinterlassen; ihm wird die – nicht allzu schwierige – Erstdurchsteigung der Bielschitza-Nordflanke zugeschrieben. Der Schweizer Renker (1889 – 1967) war über die Musik zum Schreiben gekommen. Er wirkte lange als Redakteur in Österreich; in seinem Werk scheint eine Anzahl von – leider vergessenen – Bergromanen auf. 1960 erschien sein letztes Buch „Große Berge – kleine Hütten“. Gemeinsam mit dem Apotheker von Gmünd, Frido Kordon, unternahm Dr. Gustav Renker, der auch zum großen Erschließer der Julischen Alpen, Dr. Julius Kugy, Kontakte unterhielt, im Kärntner Reißeckgebiet zahlreiche Touren. Dem unter dem Riekentörl befindlichen Mühldorfer See widmete er eine in der Jugend komponierten Symphonie.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Klagenfurter Hütte (1664 m).

Tour

Von der Klagenfurter Hütte aus ist der steil zum Bielschitzasattel führende Steig gut einzusehen; er verläuft an der Westflanke der Bielschitza und ist im Bereich harmloser Felsvorsprünge mit Drahtseilen gesichert. Knapp vor dem Sattel Trittspuren folgend nach „links“ (Osten) und etwas mühsam den deutlichen Markierungen entlang und durch Latschengassen hindurch Richtung Gipfel. Knapp vor dem höchsten Punkt ist ein kurzes Gratstück zu absolvieren, auf dem insbesondere bei Nässe oder Vereisung entsprechende Vorsicht keinen Luxus darstellt.

Den Gipfel ziert ein großes Kreuz. Grandiose Aussicht zu all den Hausberger der Klagenfurter Hütte.

Abstieg: Entweder entlang der Anstiegsroute oder auf einem praktisch parallel zu ihr verlaufenden, ebenfalls gut markierten Steig zum nur wenige Meter vom Bielschitzasattel entfernten Vertatschasattel (1845 m). Letzterer ist im Winter Zielpunkt einer der klassischen, durch das lange und steile Vertatschakar führenden Aufstiege mit Schiern. Weitere Abstiegsvariante: den Gipfel überschreitend und durch steile, unmarkierte Rinnen beliebig nach Norden, also Richtung Kosiak. Dieser Abstieg ist nicht ganz leicht und bleibt trittsicheren Bergsteigern vorbehalten. Der direkte Abstieg vom Gipfel Richtung Vertatschakar mag Dache des exklusiven Klubs der Kletterkundigen sein.

Vom Bärental Heraufkommenden kann empfohlen werden, den Abstieg Richtung Johannsenruhe nicht via Hüttenweg zu absolvieren, sondern sich kurz unter dem Bielschitzasattel nach „links“ zu halten, ein gutes Stück ins Kar „abzufahren“ und in der Folge die imposante Blocklandschaft des Hochstuhlkares zu queren. Der Hüttenweg bleibt rechter Hand, „links“ die mächtigen Wände der Klagenfurter Spitze. Allenthalben helfen Trittspuren im Kar. Der Weg ist nicht zu verfehlen, man sollte darum bemüht sein, nicht in die Latschen zu geraten.

 

Charakter der Tour

Kurztour: die gemeinhin mit dem Anstieg zur Klagenfurter Hütte kombiniert wird. Leicht. Für Anfänger und größere Kinder geeignet.

Zeiten

 

Klagenfurter Hütte – Bielschitza-Gipfel: knapp 1 Stunde
Höhenmeter: etwa 300