Bärentaler Kotschna (1589 m)  
 

Allgemeines

Die 1944 Meter hohe Bärentaler Kotschna zeigt ein sanfteres Profil als die östlich von ihr befindliche Hochstuhlgruppe. Ohne besonderen Aufwand gestaltet sich denn auch der

zumindest vom Bärental aus vorgetragene – Aufstieg. Weite Teile dieses grandiosen, im Winter von mächtigen Eiskatarakten gepanzerten Kerbtales befindet sich im Besitzt der Familie des verstorbenen Politikers Dr. Jörg Haider, der es von einem Wahlonkel geschenkt bekommen hat, was – in den achtziger Jahren – heftige politische Turbulenzen auslöste. In Zeitungsberichten wurde der Wert des Bärentales mit bis zu 200 Millionen Schilling beziffert. Einst gehörte es einer Jüdin namens Mathilde Roifer. 1940 wurde das Tal von den NS-Machthabern „arisiert“ („entjudet“), um leichte Beute eines Nazi-Funktionärs zu werden.

 Zu Beginn des vergangenes Jahrhunderts war der langgestreckte Kotschna-Bergrücken vom Atem der großen Geschichte umweht, als der französische Vizekönig Eugéne Beauharnais mitsamt einer Heerschar von Jesenice aus über den Bärensattel (1681 m) Richtung Feistritz i.R. marschierte. Freiherr von Welden berichtet darüber in „Krieg der Österreicher in Italien gegen die Franzosen in den Jahren 1813 und 1814“. Die bergunerfahrenen Soldaten hatten rund 1000 Höhenmeter zu bewältigen – für Mann und Tier in dem unwegsamen Gebiet eine hervorragende Leistung. In der Folge wurde Feistritz von zwei französischen Bataillonen, denen sich Teile der Brigade Campi angeschlossen hatten, eingenommen. Es gab starke und tapfere Gegenwehr.

Anfahrt/Ausgangspunkt

Mit Pkw über Feistritz durch das Bärental bis zur Stouhütte (960 m).

Tour

Hinter der Stouhütte beginnt ein steiniger Hohlweg; er führt zu einer Wiese, auf der zwei Wirtschaftsgebäude dahindämmern. Eines war seinerzeit als Jugendherberge errichtet worden; es fiel 1944 einem Brandanschlag der Partisanen zum Opfer. Binnen zwei, drei Minuten weiter zur sogenannten Schneiderwiese, die sich im Frühsommer in ein Meer weißer Narzissen verwandelt. Die attraktive Feuerlilie ist ebenfalls hier zu finden. Nun, einen Zaun übersteigend, zu einer nicht weit entfernten Lichtung – Heimstätte der imposanten Türkenbundlilie; im Umkreis ist der Autor auch schon auf die leider immer seltener werdende, prachtvolle Krainer Lilie gestoßen. Durch dichtes Unterholz auf verwachsenem Pfad zu einer Forststraße, die überschritten wird. Durch schönen Wald in angenehmer Steigung weiter; noch einmal gilt es, die Forststraße zu überqueren; eine Schutthalde prüft kurz die Kondition, und schon nähert sich der weitläufige Bärensattel (Staatsgrenze), auf dem man sich nach „rechts“ (Nordwesten) wendet. Durch Latschengassen entlang der Grenzlinie auf einen Vorgipfel, und über eine Senke hinweg gelangt man auf den Gipfelrücken und schließlich auf das ausladende Gipfelplateau.

 

Charakter der Tour

Leicht, doch Ausdauer erforderlich. Keine Orientierungsprobleme; durchgehend markiert. Herrliche Aussicht in die Mittagskogelgruppe, nach Norden und in die Hochstuhlgruppe.

Zeiten

 

Stouhütte – Schneiderwiese 25 Minuten
Schneiderwiese – Vorgipfel 1 ½ Stunden
Vorgipfel – Gipfelplateau 1 knappe Stunde
Höhenmeter: etwa 900